Detlef Träbert
 
Mit der religiösen Beschneidung
wird ein Junge nach  den Vorstellungen Erwachsener
zurechtgestutzt.
 
# # #
 
Jungen  aus religiösen Gründen zu beschneiden,
ist ein machtvolles  Unterwerfungsritual:
Zugehörigkeit gegen ein Stück vom besten  Stück.
 
# # #
 
Das beschnittene Glied
kettet den Knaben an  seine Religionsgemeinschaft.
 
# # #
 
Auch eine gut gemachte  Beschneidung ist irreversibel
und folglich nie mehr gutzumachen.
 
# # # 
 
Eine Religion,
die die chirurgische Manipulation am Genital von  Kindern
als Identifikationsmerkmal braucht,
beschneidet das Grundrecht auf  körperliche Unversehrtheit.
 
# # # 
 
Wegen der Beschneidungspraxis  von Religionen
die Religionsfreiheit zu beschneiden,
wäre ein staatlicher  Eingriff mit menschenrechtlicher Indikation.
 
# # # 
 
Es sollte das  Vorrecht des einzelnen Kindes sein,
dass sein Menschenrecht auf körperliche  Unversehrtheit
vor dem Recht einer Gemeinschaft 
auf Freiheit der  Religionsausübung rangiert.
 
# # # 
 
Der Ritus der Beschneidung ist  ein archaischer Brauch –
wollen wir heute die ihn begründenden Werte des  Altertums?
 
# # # 
 
Es geht nicht um die Ausgrenzung von  Religionen,
sondern darum,
ob eine Religion die Kinderrechte  ausgrenzt.