Komplikationen der Beschneidung

Die exakte Komplikationsrate der Beschneidung ist unbekannt. Als realistischer Wert für die Komplikationsrate der Beschneidung wird 2-10% angegeben. 

„Komplikation“ ist ein vager Begriff. Genaue Angaben über die Komplikationsrate scheitern bereits an der Definition des Begriffs. 

Viele Komplikationen zeigen sich erst im späteren Leben, sodass sie selten dokumentiert werden und ihr wirkliches Ausmaß unbekannt bleibt.

Andere Auswirkungen wie der Verlust der sexuellen Empfindlichkeit und des sexuellen Vergnügens, sowie psychische Schäden infolge der Beschneidung werden grundsätzlich nicht zu den Komplikationen gerechnet. 

Hier sollen primär nur die operativen Komplikationen beschrieben und erklärt werden. Für die sexuellen Auswirkungen der Beschneidung siehe Beschneidung und Sexualität und für die Psychischen Auswirkung siehe Psychologische Aspekte der Beschneidung.

  • „Verantwortungsvoll durchgeführte Beschneidungen“ und ihre Folgen

    Nach dem Gesetzentwurf der Bundesregierung zur rechtlichen Verankerung der Knabenbeschneidung, der als Reaktion auf das Kölner Urteil erstellt wurde, sollen medizinisch unnötige Beschneidungen von Kindern „nach den Regeln der ärztlichen Kunst“ ausdrücklich erlaubt werden. Bei operativen Eingriffen kann es jedoch immer zu (mitunter tragischen) Komplikationen kommen, selbst dann, wenn der Eingriff unter besten klinischen Bedingungen, und von einem verantwortungsvollen Arzt „nach allen Regeln der ärztlichen Kunst“ durchgeführt wird. Mit diesem Artikel wird eine (unvollständige) Liste solcher „verantwortungsvoll durchgeführter“ Beschneidungen und ihrer Folgen bereitgestellt. 

Übersichtsartikel:

Übersichtsartikel untersuchen und analysieren die medizinische Fachliteratur zu einem bestimmten Thema.;

Das Standardwerk über die Beschneidungsbedingten Komplikationen erstmalig in der Deutschen Übersetzung:

  • Williams and Kapila: Complications of Circumcision

    Dieser Übersichtsartikel von Nigel Williams (heute Oberarzt an den Universitätskliniken Coventry and Warwickshire) und Leela Kapila (frühere Vizepräsidentin des Royal College of Surgeons of England, und frühere Vorsitzende des Britischen Kinderchirurgenverbands, der British Association of Paediatric Surgeons) ist das medizinische „Referenzwerk“ zu den beschneidungsbedingten Komplikationen und ist einer der in der Literatur zur Beschneidung am häufigsten zitierten Artikel.