Beschneidung ist Kindesmissbrauch: Ein Bilderessay

Es ist etwas sehr tragisches und sehr verkehrtes an einer Gesellschaft, die von ihren eigenen kulturellen Scheuklappen behindert wird. Es ist sehr befremdlich, dass während Menschenrechtsbefürworter um die halbe Welt fliegen um die genitale Verstümmlung von Mädchen und Frauen zu verurteilen, genau die gleichen Leute eine vorsätzliche Unwissenheit hinsichtlich der Genitalverstümmelung von Jungen in ihren eigenen Ländern demonstrieren. Während ihre Kameras getreue Bilder von Mädchen zurückbringen, die festgehalten werden, während ihnen ein Teil ihrer Genitalien gewaltsam abgeschnitten wird, schaffen sie es irgendwie nicht Bilder von den Jungen einzufangen, die das Gleiche in genau denselben Ländern ertragen.

Von Zeit zu Zeit sehen wir aber Bilder von Zwangsbeschneidungen von Jungen, jedoch ist der Ton in der Darstellung ein ganz anderer. Während die Darstellungen der Bilder von gewaltsamen weiblichen Genitalverstümmelungen die Zuschauerschaft dazu ermutigen die dargestellten Handlungen zu verurteilen, ermutigt die Darstellung der Bilder von gewaltsamen Beschneidungen von Jungen die Zuschauerschaft das, was sie sie sehen, im Rahmen eines „Kulturrelativismus“ zu akzeptieren. „Horror und Folter“ bei Frauen und Mädchen, „die Bewahrung einer uralten Tradition“ bei Jungs. Warum nur existiert dieses sexistische Doppeldenk?

Es ist ein augenfälliger Widerspruch, die gewaltsame Genitalbeschneidung des einen Geschlechts verteidigen, aber die des anderen zu verurteilen, doch wenn Menschenrechtsbefürworte auf diesen Widerspruch hinweisen, werden wir häufig angefeindet. „Wie kannst Du es wagen die männliche und die weibliche Beschneidung miteinander zu vergleichen“, antworten dann einige, besonders jene, die die männliche Säuglingsbeschneidung verteidigen, „Das ist nicht dasselbe!“ Dies wird dann meist in einem sachlichen Ton gesagt, so als ob diese Behauptungen sofort selbsterklärend wären.

Ich muss mich fragen: Auf was gründen sie diese Behauptungen eigentlich. Wie viele von den Leuten, die solche Behauptungen machen, haben den eigentlich jemals eine männliche Beschneidung mit angesehen geschweige denn eine weibliche Beschneidung. Können diese Behauptungen denn eigentlich begründet werden, oder erwarten sie gar, dass wir ihre Worte unbesehen glauben. Was für ein Doppeldenk benutzen sie, um den Missbrauch von weiblichen Kindern verurteilen zu können, während sie den Missbrauch von männlichen Kindern verteidigen?

Mädchen erinnern sich, Jungs nicht.

Häufig wird behauptet, dass die weibliche Beschneidung schlimmer sei, weil diese in einem Alter durchgeführt wird, in dem das Mädchen alt genug ist um sich daran zu erinnern.

Ein Mädchen wird einer Sunat unterzogen, bei einer kostenfreien Beschneidungsfeier in Bandung, Indonesien, im Westen von Java.

In den Köpfen der Leute ist die männliche Beschneidung gerechtfertigt, weil so viel sie wissen, die Beschneidungen [in den USA] an Babys durchgeführt werden, sodass sich die Jungen mit geringerer Wahrscheinlichkeit an den Schmerz und das Trauma (bewusst) erinnern. Aber sind sich die selben Menschen bewusst, dass in anderen Kulturen, ältere Jungen beschnitten werden? Was sind ihre Reaktionen in diesen Fällen?

In den Philippinen ist die Beschneidung ein Initiationsritual, das als "Tuli" bekannt ist.Die meisten Jungen werden
 zwischen dem 9.- und 12 Lebensjahr "Tuli" unterzogen, besonders während den Sommerschulferien vom März bis Mai.
 Hier erhalten Jungs in Marikina, östlich von Manila ihrer "kostenfreie" Beschneidungen.

Männliche Beschneidung als ein religiöses Ritual

Die gewaltsame Beschneidung von Jungs wird oft als eine "religiöse Tradition" verteidigt. Dieses Argument scheint nicht zu gelten wenn es darum geht die gewaltsame Beschneidung von Mädchen zu verteidigen. Wohl oder übel wird die Beschneidung von Mädchen AUCCH al eine "religiöse Tradition" angesehen, und in einigen Fällen wird sie al seine religiöse Pflicht betrachtet.  

Kurdisches Mädchen wird beschnitten

Das Bild oben ist schrecklich. Die meisten würden das hier dargestellte ala Kindesmissbrauch verurteilen, und das aus gutem Grund. Aber würde die Reaktion die gleiche sein, wenn das Geschlecht des Kindes anders wäre?

Muslimischer Junge wird beschnitten

Nach der islamischen Tradition werden Jungen traditionell beschnitten, wenn sie schon älter sind. Erregt das Bild eines muslimischen Jungen, der gerade beschnitten wird, das selbe Entsetzten und die selbe Entrüstung  wie das vorige Bild. Warum? Warum nicht? Was ist der psychische Gedankengang dahinter, dass das, was in diesen Bildern dargestellt wird, nicht genau das gleiche ist?

Was wird eigentlich verglichen? 

Wenn Leute sagen „weibliche Beschneidung ist schimmer“, was sagen sie da eigentlich? Mit was vergleichen sie eigentlich die männliche Kinderbeschneidung? Um die weibliche Genitalbeschneidung zu sensationalisieren, aber gleichzeitig die männliche Genitalbeschneidung zu verharmlosen, vergleichen Befürworter der Beschneidung immer die Beschneidung von Babys mit der Infibulation von Frauen. Tatsache ist, dass es in Wirklichkeit eine ganze Reihe an Varianten der weiblichen Beschneidung gibt. Die Art von weiblicher Beschneidung, die die meisten Leute kennen, bei der die gesamtem äußeren Genitalien entfernt werden und die Vaginalöffnung zugenäht wird und die als pharaonische Beschneidung oder Infibulation bezeichnet wird, ist gewöhnlich die schlimmste Art der weiblichen Genitalbeschneidung – macht aber nur 15% der Fälle weiblicher Genitalbeschneidungen weltweit aus. Selbst die Weltgesundheitsorganisation erkennt an, dass es viele Arten der weiblichen Beschneidung gibt, und nicht bei jeder Art die Klitoris entfernt wird. Würden wir vielleicht eine größerer Akzeptanz für die Arten der weiblichen Genitalbeschneidung zeigen, die gleichwertig oder weniger schwerwiegend als die Beschneidung männlicher Kinder und Säuglinge ist?
 
In Indonesien, Malaysia und Singapur, reicht das islamische Beschneidungsritual für Mädchen vom Einreiben der Genitalien mit Kurkuma, bis zum Einstechen der Genitalien um ein Tropfen Blut fließen zu lassen. In anderen Fällen ist der Eingriff invasiver und entspricht dem, was die WHO als "Typ I" Weibliche Genitalverstümmlung klassifiziert, was als Entfernung der Klitorisvorhaut, mit oder ohne der Klitoris selbst, definiert ist. Die Menge an Gewebe, die entfernt wird, so behaupten die Beschneider, „sei so groß wie ein Viertel eines Reiskorns, eines Guavasamens, einer Bohne, die Spitze eines Blattes, der Kopf einer Nadel“. Sie benutzen eine kleine sterilisierte Schere um ein Stück der Klitorisvorhaut, das „ungefähr so groß ist, wie ein abgeschnittener Nagel“, abzuschneiden. In anderen Gebieten wird die Klitoris selbst abgeschnitten. Studien zeigen, dass in diesen Ländern mehr als 95% der weiblichen Bevölkerung irgendeiner Art von Genitalbeschneidung unterzogen wird, und den Frauen scheint es damit gut zu gehen.  

In Indonesien, wird ein Mädchen im Kleinkindalter wird einer "Sunat" unterzogen um die religiöse und kulturelle Tradition zu erfüllen.

Nicht allzu weit entfernt davon, wird ein Junge im Kleinkindalter einer Beschneidung unterzogen aus genau den selben Gründen

( Man beachte die Mutter: "Schh! Sei ruhig!")

Nur dieses sexistische Doppeldenk ermöglicht es uns nur bei einem dieser Bilder Abneigung zu empfinden.

Es gibt vielleicht Leser, die sich immer noch täuschen lassen. Ihr Verstand weigert sich einfach irgendeinen Zusammenhang zwischen männlicher und weiblicher Beschneidung zuzulassen. Indem sie nach einem Alibi suchen um beide auseinander zu halten, und indem sie nach Gründen suchen um das eine zu rechtfertigen, während sie das anderer verurteilen, klammern sie sich an allem fest, was sie finden können.

Ihre Gedankengänge können ungefähr so verlaufen:

„Nun, es mag zwar sein, dass Jungs in anderen Kulturen leiden, aber zumindest da, wo ich herkomme, werden Jungs in Krankenhäusern beschnitten, in einer sterile Umgebung, mit sauberen Instrumenten, von Profis, und einer lokalen Betäubung. Sie werden sich an nichts erinnern, weil sie als Babys beschnitten werden.“

Vielleicht mag sich ein Junge, der als Neugeborener beschnitten wird, nicht (bewusst) an seine Beschneidung erinnern. Aber ist der Schmerz, und ob er in Erinnerung bleibt, wirklich das Problem? Könnten wir die gewaltsame Genitalbeschneidung von Mädchen akzeptabler machen, wenn diese in Krankenhäusern in einer sterile Umgebung mit makellosen Instrumenten von den aller fürsorglichsten Profis durchgeführt würde? Wäre die weibliche Beschneidung akzeptabler, wenn sie an einem weiblichen Baby durchgeführt würde, zu einem Zeitpunkt, wenn sie sich später eher nicht daran erinnern würde? Oder wäre es dann trotzdem noch Kindesmissbrauch?

Weil das ist genau das, was hier passiert:

Ein Baby in Südostasien wird einer „Sunat“ unterzogen 

„Original Text der Mutter: Es geht so schnell, mit einem bismillah und einem Schnitt, ein kleiner Tropfen Blut und das wars, Zahra dah sunat! Sie weinte nicht ein Tröpfchen, tatsächlich kicherte. Ich nehme an, dass es nicht schmerzhaft für sie war, alhamdulillahh..“

Das abgeschlitzte Stück von der Klitoris, wenn man es den finden kann (auf der unteren Scherenklinge)

Hier kann man den ganzen Artikel lesen:

Ein weiterer Blog:

Ein Elternforum hier:

Im Folgenden nun ein Auszug aus einem Elternforum aus Südostasien (der letzte Link oben). Wenn ihr mich fragt, so liest sich der Blogeintrag wie etwas aus Cafemom [englischsprachiges Mütterforum], jedoch bezieht er ich auf Mädchen und nicht auf Jungs. Ich habe jene Teile hervorgehoben, die mir besonders auffielen:

A_LIM: Habt ihr eure Mädchen beschnitten?
Mein Ehemann ist Malaye und ich erwarte ein Mädchen. Mein Ehemann sagt, dass er will, dass unser Mädchen beschnitten wird? Was wird da genau gemacht? und wo kann ich das machen lassen? Ich habe von männlicher Beschneidung gehört und meine zwei Jungs aus einer früheren Ehe sind auch beschnitten. Aber ich habe noch nie von weiblicher Beschneidung gehört? Er sagte auch, dass ich darüber nachdenken solle, mich selbst beschneiden zu lassen, ist das in meinem Alter noch möglich?
Wäre euch für eure Gedanken dankbar.

NursMama: Re: Habt ihr eure Mädchen beschnitten?
Ja ... ich weiß aber auch nicht, wie ich erklären soll, wie das gemacht wird, obwohl ich die Eingriffe meiner beiden Töchter selbst mit angesehen habe, die in zwei unterschiedlichen Kliniken von weiblichen muslimischen Ärztinnen durchgeführt wurden.

Ich denke nicht, dass es wie die Beschneidung bei Jungs ist… es ist ein viel kleinerer Eingriff, hat sich das Baby bis zum nächsten Tag erholt?

was mich angeht..... errrrrrmmm... bin ich mir nicht sicher… vielleicht möchtest du die Ärzte fragen, ob es ok ist oder nicht? Ich kann dir die Adresse/Nummer der Kliniken geben, wenn du willst.

Ros0818: Re: Habt ihr eure Mädchen beschnitten?
hi hi,
Yup, Ich brachte meine Mädels zum selben Arzt; Dr Elly Sabrina mach dir keine Sorgen. Es wird alles sehr schnell und fix gehen! Es ist innerhalb von Sekunden vorüber. Ich brachte mein Baby dahin, als sie ungefähr 2 Monate alt war. Der Doc wird dir dann eine Salbe geben, die du an deinem Baby anwenden sollst. Mein Mädchen erholt sich sehr schnell . Sie gab einen kurzen Schrei während des Eingriffs von sich, aber danach war alles in Ordnung. Sie hat sogar niemals danach geweint. Du kannst den Arzt einfach anrufen, wenn du mehr herausfinden möchtest.

nora23: Re: Habt ihr eure Mädchen beschnitten?
Wir gingen zu Dr. Balkis in Bedok [Siedlung in Singapur]. Mein erstes Mädchen war damals 6 Monate alt. Es ging sehr schnell und es floss nur ein bisschen Blut. Mein Mädchen weinte nicht und alles war nur Sekunden nach der Sunat wieder normal. Ich plane auch meine zweite Tochter dorthin zubringen, wenn sie 6 Monate alt ist.

Bei dem Sunat-Eingriff, wird nichts mit der Klitoris gemacht. Nur ein kleiner Teil der VORHAUT der Klitoris wird abgeschnitten. Der Dr. zeigte mir die abgeschnittene Vorhaut -ein sehr, sehr winziges Stückchen.

Für eine erwachsene konvertierte Muslima, so glaube ich, ist es nicht notwendig sich einer Sunat zu unterziehen. Aber es ist auch nicht falsch, wenn du es machst. Am besten lässt du dich von weiblichen muslimischen Ärztinnen über den Eingriff und die Abheilung beraten.

A_LIM: Re: Habt ihr eure Mädchen beschnitten?
Danke an Alle:

Ich habe mich eigentlich dazu entschlossen mich einer Sunat zu unterziehen. Es ist auch für Erwachsene verfügbar, deshalb dachte ich, ich würde es selbst tun, bevor ich das mit meiner Tochter mache. Ich denke, ich werde dann besser beurteilen können, ob es ok für sie ist, nach meiner eigenen Operation. Mein Ehemann ist auch glücklich, dass ich es machen lasse.


Sie sagten mir, es würde 15-20 Minuten dauern. Sie erklärten mir nicht vollständig, was sie vorhatten, aber sie sagten irgendwas davon, dass sie die Vorhaut meiner Klitoris abschneiden würden, und sie sagten, dass sie die Klitoris selbst unangetastet lassen würden.

Hat jemand das als Erwachsene oder als junges Mädchen durchgemacht?

haffa: Re: Habt ihr eure Mädchen beschnitten?
Hallo Mummies...
Auni hatte ihre Beschneidung letzten Dienstag. Ich brachte sie zu Dr. Adidah's Klinik in Tampines. Ich konnte nicht sehen, was der Arzt machte, weil ich nicht den Mut dazu aufbrachte, aber meine Schwester sah sich den ganzen Eingriff mit an, der ungefähr 5 min. lang dauerte. Auni weinte nur ein wenig, aber sie tat mir trotzdem leid. Ich war so froh, als es vorüber war….puh.

A_LIM: Re: Habt ihr eure Mädchen beschnitten?
Ich habe mich vor einer Woche beschneiden lassen. Es war eigentlich ein sehr kleiner [Eingriff]. Sie entfernen im Grunde genommen nur ein Drittel deiner Vorhaut und lassen die Klitoris intakt. Also im Grunde genommen ist deine Klitoris dann entblößt und nicht mehr von der Vorhaut bedeckt. Kein Schmerzen und die Abheilung dauerte weniger als eine Woche. Danke an alle für ihre Hilfe hier.

tika: Re: Habt ihr eure Mädchen beschnitten?
Ja, Stonston [Nickname einer Mutter im Singapurischen Mütterforum] du hast recht, andere Familien, andere Gepflogenheiten, da ist absolut nichts Falsches dabei. Ich glaube, ich habe nicht erkannt, dass für manche muslimische Familien, die Bräuche ganz genau so wichtig sind wie die Religion. Jedem das seine.

Hört sich irgendwas davon nicht bekannt an? Das steht im krassen Gegensatz zu dem Horror, der die weibliche Beschneidung, wie man mir sagt, angeblich sein soll. Ich habe nicht den geringsten Zweifel, dass wenn ich diese Blogbeiträge Eltern zeigen würde, die über die Beschneidung ihrer Söhne in einem amerikanischen Forum diskutieren, diese Eltern entsetzt wären. Ihre kulturellen Scheuklappen würden nicht zulassen, dass sie auf den Gedanken kommen, dass irgendetwas falsch sein könnte an dem, was sie ihren eigenen Kindern angetan haben. Nur dieses sorgfältig ausgeklügelte Doppeldenk ermöglicht es uns, dass zu rechtfertigten, was mit den Jungs in unserer Kultur passiert, während wir gleichzeitig das verdammen, was mit Mädchen in anderen Kulturen passiert.

Also was ist dann letztendlich?

Was ist es, dass die weibliche Beschneidung „schlimmer“ und „nicht vergleichbar“ mit der männlichen Beschneidung macht?

Einige werden immer noch erklären:

„Die weibliche Beschneidung ist anders als die männliche Beschneidung, weil dazu vorgesehen ist, die Frauen zu unterdrücken und ihre Sexualität zu kontrollieren.“

Ein genauere Untersuchung offenbar aber dass das genau der Grund dafür war, warum es in unserer Kultur Jungen angetan wurde.

„...was die Beschneidung anbelangt, so ist einer der Gründe dafür... der Wunsch eine Verringerung des Geschlechtsverkehres und eine Schwächung des fraglichen Organs zu bewirken, sodass seine Aktivität vermindert sei und das Organ sich in einem Zustand befinde, der so ruhig wie möglich ist…
Der Körperliche Schmerz, der diesem Körperteil zugefügt wird, ist der wahre Zweck der Beschneidung...
...ausschweifende Begierde und Lust, die über das hinausgeht, was unbedingt gebraucht wird, werden verringert. Die Tatsache, dass die Beschneidung die Fähigkeit zur sexuellen Erregung schwächt und manchmal vielleicht das Vergnügen ist unbestreitbar. Denn wenn dieses Glied bei der Geburt zum Bluten gebracht und seiner Bedeckung beraubt wurde, ist es zwangsläufig geschwächt.“

~Rabbi Moses Maimonides

„Ein Mittel gegen Masturbation, welches bei kleinen Jungen fast immer erfolgreich ist, ist die Beschneidung. Die Operation sollte von einem Arzt ohne Betäubung durchgeführt werden, weil der kurze Schmerz einen heilsamen Effekt hat, besonders, wenn er mit Gedanken an Strafe in Verbindung gebracht wird. Bei Mädchen, so hat der Autor herausgefunden, ist die Behandlung der Klitoris mit unverdünnter Karbolsäure hervorragend geeignet um die widernatürliche Erregung zu mindern.“
~Dr. John Harvey Kellogg

Aber ist es letztendlich die „Absicht“;, die den Missbrauch definiert? Weil auf Gedeih und Verderb, so wie Eltern, die ihre Söhne beschneiden, haben Eltern die ihre Töchter beschneiden die besten Absichten.

Aber manche würden dennoch behaupten:

„Die weibliche Beschneidung zerstört vollständig die Fähigkeit einer Frau einen Orgasmus zu erreichen.“

Ein nähere Untersuchung enthüllt, dass Frauen die einer Infibulation – der schlimmsten Form der weiblichen Genitalbeschneidung – unterzogen wurden, immer noch zum Orgasmus fähig sind:
http://www3.interscience.wiley.com/journal/118496293/abstract 
http://www.newscientist.com/article/dn2837-female-circumcision-does-not-reduce-sexual-activity.html 
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17970975

Um die weibliche Beschneidung zu dramatisieren, werden einige Leute behaupten:

„In Afrika werden Frauen häufig unter unhygienischen Bedingungen beschnitten, mit unbearbeiteten Instrumenten wie rostige Blatten oder Glasscherben. Sie werden von Amateuren durchgeführt,  das Lustempfinden der Mädchen wird eingeschränkt, und manchmal bluten sie zu Tode.“

Aber sie erwähnen mit keinem Wort, dass in Afrika Jungen und Männer das gleiche durchstehen müssen. Sie erwähnen mit keinem Wort, dass jedes Jahr Scharen junger Männer zu Tode bluten, oder Selbstmord begehen, weil ihre Penisse nicht richtig heilten, vom Wundbrand zerfressen wurden und abfaulten. Einige Männer bringen ihr restliches Leben mit den Stümpfen zu, wo einst ihre Penisse waren.

[Dieser deutsche Junge, der von einem Arzt unter "westlichen Bedingungen" -ohne medizinische Indikation- beschnitten wurde muss auch sein gesamtes Leben mit einem Stumpf zubringen, wo einmal sein Penis war. Anm. d. Red.]

Die Beschneidung ist ein altehrwürdiger Initationsritus, und die Beschneidung schützt bewiesenermaßen gegen Krankheiten. Nun ja, Geschlechtskrankheiten zumindest werden sie jetzt wohl keine mehr bekommen, richtig?

Schließlich werden einige sagen

„Studien zeigen, dass die männliche Beschneidung gesundheitliche Vorteile haben kann. Das gleiche gilt nicht für die weibliche Beschneidung.“

Aber was wenn dem so wäre? Zumindest oberflächlich scheinen sich die Befürworter der männlichen Säuglingsbeschneidung um eine Unmenge an „gesundheitlicher Vorteile“ zu sorgen. Aber lasst uns diesen Gedankengang weiterführen: Was wäre wenn der weiblichen Genitalbeschneidung die gleichen „Vorteile“ bieten würden. Würden wir diese berücksichtigen. Was wäre wenn „Studie zeigten“, dass die Entfernung der Klitorisvorhaut eines Mädchens und der „überschüssigen Labia“ helfen könnte „die HIV-Übertragung zu verhindern“.

Weil ganz genau das zeigen diese Studien hier:

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1442755
http://www.thebody.com/content/art12238.htmlhttp://www.ias-2005.org/planner/Abstracts.aspx?AID=3138

Und darüber hinaus:

„Die weibliche Beschneidung führt zu einer Reduktion der Infektionen infolge von Mikroben, die sich unter der Vorhaut der Klitoris ansammeln.“
„Anfälle von Herpes und Genitalgeschwüre sind bei Frauen, die beschnitten wurden, weniger stark ausgeprägt und weniger schädigend“

    http://www.themuslimwoman.com/hygiene/femalecircumcision.htm
    http://www.islamictreasures.com/manners-of-welcoming-the-new-born-child-in-islam-sku16723.html

Wie groß wäre unsere Unterstützung für weitere „Forschung“ auf diesem Gebiet? Was würden wir denken, wenn das National Institutes of Health, Johns Hopkins, das CDC usw. Forschungsarbeiten über weibliche Genitalbeschneidungen in Afrika finanzieren würde? Was ist mit Ländern, in denen die weibliche Beschneidung nicht so „gravierend“ ist.

Gibt es seine Anzahl von potentiellen medizinischen Vorteilen, die uns jemals dazu veranlassen könnte die weibliche Beschneidung neu zu überdenken?? Könnte es jemals genug Studien geben um uns zu überzeugen unseren Töchtern einen Teil ihrer Genitalien entfernen zu lassen? Die Entfernung von wie viel Gewebe der Genitalien unsere Töchter wäre für uns akzeptabel. Was wäre, wenn „Studien zeigen“ würden, dass die weibliche Beschneidung ausgeführt werden könnte ohne die Klitoris zu entfernen und ohne die Fähigkeit der Frau zu zerstören, einen Orgasmus zu reichen? Was wäre wenn alles entfernt würde, nur ein kleiner „Lappen Haut wäre“ mehr als 10 mal kleiner als die Vorhaut. Was ist wenn nachgewiesen würde, dass es sauberer wäre oder den Fischgeruch eindämmt. Was wäre wenn Studien zeigen zeigten, dass man durch die Beschneidung seiner Tochter das „Risiko reduzieren“ könnte, dass ihr männlicher Partner an Prostatakrebs erkrankt. Würden wir dann die weibliche Beschneidung ernsthaft in Erwägung ziehen?

Aber lasst uns eine andere Frage stellen, wären Beschneidungsbefürworter interessiert daran Alternativen für die Beschneidung zu finden? Würden sie es begrüßen Alternativen zu finden, die die gleichen „medizinischen Vorteile“ wie die männliche Beschneidung bieten würde? Was ist, wenn Ärzte und Wissenschaftler verkünden würden: „Wir haben tollen Neuigkeiten. Diese neue Schutzimpfung bieten den gleichen Schutz wie die Beschneidung und noch vieles mehr. Nun müssen wir keine Babys mehr beschneiden!“ Wie würden die Beschneidungsverfechter reagieren? Würden sie einen Säufer der Erleichterung ausstoßen, oder würden sie in Panik geraten? Würden sie glücklich diese Praktik aufgeben? Oder würden sie einfach nach neuen Gründen Ausschau halten um Kinder beschneiden zu können? Die Antworten auf diese Fragen würden Bände sprechen.

Tatsache ist, dass weder die Behauptungen über „medizinische Vorteile“ nicht die Produktion zahlreicher „Studien“ niemals ausreichen würden um die gewaltsame Beschneidung von Mädchen zu rechtfertigen. Warum gibt es diese Doppelmoral was die die Beschneidung von Jungen anbelangt? Es gibt bessere, effektivere, und weniger invasive Mittel Krankheiten zu behandeln und auch vorzubeugen. Warum –anstatt diese Mittel zu erforschen und zu versuchen die Praxis gesunden nicht-einwilligungsfähigen Jungen einen Teil ihres Penis zu entfernen obsolet zu machen– geben wir Millionen Dollars für „Studien“ aus um Wege zu finden diese Praktik zu einer Notwendigkeit zu machen?

Schlussfolgerung

Also zu guter Letzt, was möchtest du beschneiden?  

Beim Fötus, entwickelt sich sowohl die männliche als auch die weiblichen Genitalien aus dem selben Genitalhöcker. Zur Linken ist ein männlicher Fötus zur Rechten ein Weiblicher.

 

Wer ist hier das Monster?

Zur linken, ein ritueller Beschneider von Jungen (1. Welt)
zur rechten, eine rituelle Beschneidern von Mädchen, (3. Welt)
beide präsentierten stolz die Werkzeuge ihrer Zunft.

 

Welches Kind bekommt dein Mitgefühl?

Ein Mädchen und ein Junge während sie gerade beschnitten werden.

Und ändert das Alter wirklich etwas an der Sache?

Kümmern wir uns eigentlich wirklich um irgendwelche „medizinischen Vorteile“? Oder ist das nur eine lehre Entschuldigung? Ist der Schmerz und die Frage, ob dieser in Gedächtnis bleiben könnte ,wirklich das Problem. Ist nicht das Prinzip, einem gesunden, nicht einwilligungsfähigem Kind einem Teil seiner Genitalien abzuschneiden, genau das gleiche Prinzip?

Beschneidung ist Kindesmissbrauch: Ganz gleich welches Alter, ganz gleich welches Geschlecht. 

The New York Times schrieb einen exzellenten Artikel über die Art der weiblichen Beschneidung wie sie in Indonesien durchgeführt wird: "A Cutting Tradition." Hier können sie den Artikel lesen:
http://www.nytimes.com/2008/01/20/magazine/20circumcision-t.html


 Deutsche Übersetzung des englischsprachigen Orginals Circumsion is Childabuse a Pictureessay