Die unmittelbaren Komplikationen der Beschneidung 
Die unmittelbaren Komplikationen können unterteilt werden in:  Blutungen, Infektionen, chirurgische Unfälle, sonstige Komplikationen,  und Tod. 
Blutung 
Die Vorhaut ist ein sehr gefäßreiches Gewebe,[1]  so dass Blutungen ein besonderes Problem und Risiko darstellen, wenn  die Vorhaut beschnitten wird. Eine Arterie, die das Frenulum durchläuft  um die Eichel mit Blut zu versorgen läuft Gefahr durchtrennt zu werden. [2] Williams & Kapila (1993) merken an, dass Blutungen das häufigste Beschneidungs-bedingte Problem sind.[3] 
Spezielle Klemmen werden eingesetzt um die Haut zur  Blutstillung abzuklemmen. Alte Klemmen können abgenutzt oder verformt sein und dadurch   keine angemessene Quetschung und Blutstillung mehr gewährleisten.[4] Wird die Plastibell®-Vorrichtung verwendet, kann eine zu locker gebundene Schnur zu Blutungen führen.[5] 
Wenn ein Neugeborenes beschnitten wird, sind Blutungen besonders gefährlich, weil die Vorhaut sehr reich an Blutgefäßen ist und weil  der Körper eines Säuglings nur 85ml/kg Blut enthält.[6]  Mit einer so geringen Blutmenge, kann bereits ein geringer Blutverlust zu  Ausblutung, Hypovolämie, hypovolämischem Schock, und Tod führen.[7-9] Der Gerichtsmediziner des Dade County, Florida meldete den Tod eines Säuglings infolge einer Blutung.[7] Hiss et al. beschrieben eine Blutung, die zum Tod des Kindes führte.[8]  Der oberste Gerichtsmediziner von British Kolumbien meldete den Tod  eines einen Monat alten Kindes infolge Blutungen, Ausblutung,  hypovolämischen Schock und mehrfachen Organversagen.[9] 
Infektion
Infektionen können von der trivialen bis zur lebensbedrohlichen systemischen Infektion reichen.[3] 
Lebensgefährliche Infektionen einschließlich Septikämie [Blutvergiftung] und Meningitis [Hirnhautentzündung],[10,11] Tuberkulose,[12, 13] Wunddiphterie,[14] Staphylococcus,[15] and Streptokokken,[16] Pyodermien,[17] Impetigo [Eiterflechte, Grindflechte],[18, 19] und skrotaler Abszess mit Salmonellen-Infektion,[20] wurden auch beschrieben. Scurlock & Pemberton (1977) beschrieben einen Todesfall infolge von Menigitis.[11] Der oberste Gerichtsmediziner von Ontario beschrieb den Tod eines zwei Wochen alten Säuglings durch Infektion mit Escherichia coli, intravaskulärer Gerinnungsstörung, und hypoxisch-ischämischen Enzephalopathie.[21] 
Es gibt mehrere Belege eines signifikanten Anstiegs an Harntraktinfektionen (HTI) nach rituellen Beschneidungen.[22-24] 
Nekrotizierende Fasciitis [25-27] und Fournier Gangrän wurden dokumentiert.[28]  Solche Infektion machen umfangreiches Debridement (chirurgische  Wundausschneidung) des infizierten Gewebe erforderlich, um das Überleben des  Patienten zu sichern.[25-28] 
Beschneidungsinfektionen können von Krankenhausmitarbeitern verbreitet werden.[16, 29, 30, 32, 33]  Krankenhäuser -besonders  in Deutschland- werden immer mehr von Antibiotika-resistenten Erregern  infiziert. Im St. Catherines’s Hospital in Long Island gab es einen Ausbruch  von methicillin-resistentem Staphylococcus aureus (MRSA) unter beschnittenen Jungen auf der Säuglingsstation.[31] Jedweder invasive Eingriff erhöht das Risiko der MRSA-Infektion auf der Neugeborenenstation.[32] Jungen, die beschnitten wurden, haben ein 12-mal höheres Risiko für eine CA-MRSA Infektion.[33] 
Chirurgische Unfälle 
Zirkumzision ist ein unpräziser  chirurgischer Eingriff. Die  Hautmenge, die weggeschnitten werden soll, ist schwer abzuschätzen. Ein  Problem ist die Entfernung von zu viel Haut,[3]  welche den ganzen Penisschaft enthäuten kann und eine sofortige  Korrekturoperation durch einen urologischen Spezialisten notwendig macht.[34-36] Die Zirkumzision kann auch Verletzungen an der Harnröhre verursachen, einschließlich Harnröhrenfisteln,[37-39], die einen Korrektureingriffs durch einen urologischen Spezialisten notwendig machen. Ein Fall einer in zwei geteilten Eichel, verursacht durch  eine in den Harnröhre eingeführte Schere, wurde ebenfalls dokumentiert.[40] 
Aufgrund der Schwierigkeit die korrekte zu entfernende Hautmenge abzuschätzen, wird manchmal so wenig Haut entfernt, dass der Penis  nicht beschnitten aussieht. Das kann Anlass für elterliche  Beschwerden und Anfragen nach erneuter Beschneidung sein, obwohl keine  medizinische Indikation für eine erneute Beschneidung besteht. Leith (1970) merkte an, dass in seiner Studie unter 200 untersuchten Zirkumzisionen  19 Rezirkumzisionen waren.[41] Wird zuviel Haut entfernt, besteht die Gefahr für Schmerzen bei der Erektion.
Schwerwiegende chirurgische Unfälle beinhalten eine teilweise Entfernung des Penis [42-45] oder der Eichel,[46-48] Nekrose [Absterben] der Eichel,[48] Nekrose des Penis verursacht durch den Einsatz eines Elektrokauters,[49-51] und totale Ablation oder Amputation des Penis.[52] 
Tod 
Tod kann die entweder die Folge von Blutungen[7-9] oder Infektionen sein.[11, 12, 15, 21]  Es gibt kein Zentralregister beschneidungs-bedingter Todesfälle,  weshalb die Todeshäufigkeit infolge der Beschneidung umstritten ist.  Williams & Kapila (1993) bezeichnen Todesfälle als "selten."[3] Gairdner (1949), gab 16 Todesfälle jährlich in den 1940ern in Großbritannien an.[53]  Beschneidungsbedingte Todesfälle können der Blutung oder der Infektion  zugeschrieben werden anstelle der zugrunde liegenden Beschneidung. Nur wenige Ärzte sind willig einen Todesfall infolge eines elektiven, unnötigen,  nicht-therapeutischen, angeblich "kleinen" chirurgischen Eingriff  anzuerkennen. Gellis  (1978) schätze, dass es mehr Todesfälle infolge der Beschneidung als  infolge von Peniskrebs gebe (was 200 Todesfälle in den USA pro Jahr bedeuten würde.)[54] (Prävention von Peniskrebs ist kein stichhaltiger Grund zur Beschneidung. Siehe Beschneidung zum Schutz vor Peniskrebs) Baker (1979) argumentierte, dass es in den USA mindestens 229 Todesfälle pro Jahr infolge der Beschneidung gebe.[55] 
Sonstige 
Sonstige sofortige Komplikationen der Beschneidung beinhalten lebensbedrohliche Lungenembolie,[56] Atemlähmung und explosionsartiges Erbrechen,[57, 58] Herzrasen und Herzversagen,[59] Pneumothorax,[60] und Magenriss.[61] 
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