Eine kurze Geschichte der Beschneidung in den USA

aus dem Munde der Ärzte 

 

Vielleicht haben auch Sie bereits gehört oder gelesen, dass fast alle männlichen Neugeborenen in den USA "routinemäßig" beschnitten wurden. Als Begründung dafür werden meist die "bessere Hygiene" oder die "Prophylaxe von Krankheiten" angeführt. Häufig nicht erwähnt wird allerdings... 

 

...dass die USA trotz der höchsten Beschneidungsrate in der westlichen Welt oder vielleicht gerade deshalb die höchste Rate sämtlicher Geschlechtskrankheiten und hygienebedingter Peniskrankheiten der westlichen Welt aufweisen - angefangen von Syphilis und Tripper bis hin zu AIDS,  

 

...dass Neugeborene unter Schmerzensschreien fast immer ohne Betäubung beschnitten werden, wobei sie meist ins Schmerzkoma verfallen,  

 

....dass in den USA jedes Jahr circa 100 Todesfälle  infolge dieser nicht-therapeutischen Beschneidungen auftreten,  

 

...weitere kleine Jungen infolge ihrer Beschneidung und deren Komplikationen schwer entstellt werden, einen schweren Hirnschaden erleiden und zum lebenslangen Pflegefall werden,  

 

...und dass unter anderem auch aus diesen letzteren Gründen andere Länder, in denen einst bis zu 95% der männlichen Neugeborenen beschnitten wurden, wie Großbritannien, Neuseeland und einige Provinzen Kanadas, diesen "Brauch" vollständig aufgegeben haben. Im Übrigen fällt auch in den USA die Beschneidungsrate stetig. 

 

Darüber hinaus bleiben die wahren Gründe für die Einführung der Routine-Beschneidung in den USA, die alles andere als medizinischer Natur waren, in der deutschen Literatur meist völlig unerwähnt. Heute wird oftmals beteuert, von amerikanischen Beschneidungsbefürwortern genauso wie in der deutschen medizinischen Fach- und Laienliteratur, dass die Beschneidung keinen negativen Effekt auf die Sexualität habe, obwohl genau das, nämlich die Eindämmung und die Bestrafung jung-männlicher Sexualität, der wesentliche Grund für die Einführung und Verbreitung der routinemäßigen Beschneidung in Amerika und dem damaligen britischen Weltreich war. 

 

Lassen wir im Folgenden die um die "sexuelle Hygiene" der amerikanischen Jugend so sehr besorgten Mediziner selbst zu Wort kommen.

 

1860: 0.001% der männlichen Bevölkerung der USA beschnitten.

"In Fällen von Masturbation müssen wir, glaube ich, diese Gewohnheit damit brechen, indem wir die Geschlechtsteile in einen solchen Zustand versetzen, in welchem sie zu große örtliche Schmerzen bereiten, als dass sie ermöglichten, dass diese Praktik weiterbetrieben wird. Zu diesem Zwecke, wenn die Vorhaut lang ist, können wir den männlichen Patienten mit gegenwärtigem und wahrscheinlich zukünftigem Nutzeffekt beschneiden; Auch die Operation selbst sollte nicht unter Chloroform ausgeführt werden, sodass der erlittene Schmerz, mit der Gewohnheit, die wir auszumerzen wünschen, assoziiert wird." 

    Athol A. W. Johnson: On An Injurious Habit Occasionally Met with in Infancy and Early Childhood (zu deutsch etwa: "Über die schädliche Gewohnheit, die gelegentlich im Kleinkindalter und der frühen Kindheit anzutreffen ist"). The Lancet, vol.1 (7. April 1860): S .344-345.

1871: 1% der männlichen Bevölkerung in den USA beschnitten.

"Ich führe die Masturbation als eine der Auswirkungen einer langen Vorhaut zurück; Nicht, dass dieses Laster vollständig ausbliebe bei jenen, die einer Beschneidung unterzogen wurden, obwohl ich niemals einen Vorfall bei einem jüdischen Kind dieses sehr zarten Alters sah, außer infolge des Umgangs mit Kindern, deren bedeckte Eichel sie selbstredend zu dieser Gewohnheit antrieb." 

    M. J. Moses: The Value of Circumcision as a Hygienic and Therapeutic Measure (zu deutsch etwa: "Der Wert der Beschneidung als eine hygienische und therapeutische Maßnahme"). NY Medical Journal, vol. 14 (1871): S. 368-374.

1887: 10% der männlichen Bevölkerung in den USA beschnitten

"Hüftprobleme kommen vom Herunterfallen, einem Unfall, für den Kinder mit engen Vorhäuten besonders anfällig sind, aufgrund der Schwächung ihrer Muskeln, durch den Zustand ihrer Genitalien."

    Lewis L. Sayer: Circumcision For the Cure of Enuresis. Journal of the American Medical Association, vol. 7 (1887): S. 631-633. 

"Es besteht kein Zweifel über die schädliche Wirkung [der Masturbation], und über die Anfälligkeit von Kindern mit geistiger Behinderung, diese zu praktizieren. Beschneidung sollte in jedem Fall ausgeführt werden. Es kann notwendig sein, die Genitalien durch ätzende Flüssigkeiten so wund zu machen, dass Schmerz folgt bei künftigen Versuchen die Geschlechtsteile zu reiben."

    Angel Money: Treatment of Disease in Children. Philadelphia: P. Blakiston.1887, S. 421.

1888: 15% der männlichen Bevölkerung der USA beschnitten

"Ein Mittel gegen Masturbation, welches bei kleinen Jungen fast immer erfolgreich ist, ist die Beschneidung. Die Operation sollte von einem Arzt ohne Betäubung durchgeführt werden, weil der kurze Schmerz einen heilsamen Effekt hat, besonders, wenn er mit Gedanken an Strafe in Verbindung gebracht wird. Bei Mädchen, so hat der Autor herausgefunden, ist die Behandlung der Klitoris mit unverdünnter Karbolsäure hervorragend geeignet um die widernatürliche Erregung zu mindern."  

    John Harvey Kellogg [der Cornflakes-Tycoon!]: Treatment for Self-Abuse and Its Effects (zu deutsch etwa: "Die Behandlung der Selbst-Befleckung und ihrer Folgen"). Plain Facts for Old and Young, Burlington, Iowa: P. Segner & Co. 1888, S. 295.1891

"Infolge der Beschneidung wird die epitheliale Bedeckung der Eichel trocken, hart und weniger anfällig für Hautabschürfung und Entzündung, sowie weniger durchlässig für venerische Viren. Die Empfindlichkeit der Eichel wird vermindert, jedoch nicht ausreichend um auch die kopulative Funktion des Organs zu weit einzuschränken oder eine Hinderung darzustellen ... Es ist sehr gut dokumentiert, dass die Vorhaut... ein ergiebiger Quell für die Angewohnheit der Masturbation unter Kindern ist... Ich schlussfolgere, dass die Vorhaut schädlich für die Gesundheit ist, und die Beschneidung eine weise Hygienemaßnahme ist."

    Jefferson C. Crossland, The Hygiene of Circumcision. NY Medical Journal, Band. 53 (1891): S. 484-485.1891 

"Noch radikalere Maßnahmen als die Beschneidung würden, wenn die öffentliche Meinung ihre Einführung gestatten würde, eine wahrer Segen für viele Patienten beider Geschlechter sein."

    Jonathan Hutchinson: On Circumcision as Preventive of Masturbation (Über die Beschneidung zur Vorbeugung der Masturbation). Archives of Surgery, Band. 2 (1891): S. 267-268. 1895

"In allen Fällen, in denen männliche Kinder an Nervenspannungen leiden, chronischen Störungen der Verdauungsorgane, Ruhelosigkeit, Reizbarkeit und anderen Störungen des Nervensystems, bis hin zu Chorea, Krämpfen und Lähmung, oder wo durch Nervenvergeudung die Fähigkeit zur Nahrungsaufnahme unzureichend ist, sowie Krankheiten des Haltungsapparates auftreten, sollte die Beschneidung als eine der Behandlungsrichtlinien, die zu verfogen sind, betrachtet werden."

    Charles E. Fisher: Circumcision. in: A Hand-Book On the Diseases of Children and Their Homeopathic Treatment.Chicago: Medical Century Co., 1895. p. 875.

 1895: 15% der männlichen Bevölkerung der USA beschnitten

"In allen Fällen der Masturbation ist die Beschneidung zweifelsohne des Arztes engster Freund und Verbündeter... Um das beste Ergebnis zu erzielen muss man so viel Haut und Schleimhaut wegschneiden, dass der verbliebene Rest straffgezogen ist, wenn später Erektionen eintreten. Es darf kein Hautspiel mehr vorhanden sein, sobald die Wunde gründlich geheilt ist. Die Resthaut muss vielmehr straff am Penis anliegen, denn sollte es nur den geringsten Spielraum geben, wird der Patient bereitwillig seine Praktik wieder aufnehmen, ohne die Zeit und den zusätzlichen Aufwand zu bedauern, der erforderlich sein wird um einen Orgasmus zu erreichen. Es ist jedenfalls eine Tatsache, dass, je länger es braucht um den Orgasmus zu erreichen, desto weniger häufiger versucht wird, diesen zu erreichen, und folglich umso größer der erreichte Nutzen ist... Je jünger der Patient, der operiert wurde, desto ausgeprägter der Nutzen; gleichwohl treffen wir gelegentlich auf Patienten, die vor der Pubertät beschnitten wurden, aber inzwischen einer Nachbeschneidung bedürfen, da ihre Penishaut über die Jahre wieder locker und nachgiebig geworden ist."

     E. J. Spratling: Masturbation in the Adult (dt. etwa: "Masturbation beim Erwachsenen"). Medical Record, Band. 24 (1895): S.442-443.896

"Lokale Indikationen zur Zirkumzision: Hygiene, Phimose, Paraphimose, Hautüberschuss (wo die Vorhaut mehr als die Eichel bedeckt), Verwachsungen, Papillomata, Ekzeme (akute und chronische), Ödeme, Schanker, Syphilis, Narben, entzündliche Verdickung, Elephantiasis, Muttermale, Epitheliome, Gangräne, Tuberkulose, Calculi praeputiales, Hüftgelenksleiden, Hernien [Leistenbrüche]. Gesamtsystemische Indikationen: Onanie [Masturbation], Samenergüsse, Bettnässen, Harnstrenge, Harnverhaltung, generelle Nervosität, Impotenz, Krämpfe, hysterische Epilepsie."

    Editor des Medical Record: Circumcisions. Medical Record, Folge 49 (1896): p. 430. 1897

"Die Vorhaut ist ein wichtiger Faktor bei der Entstehung von Phthise [Tuberkulose]. Dies beweist die Immunität der jüdischen Rasse [sic] gegen tuberkulare Erkrankungen."

    S. G. A. Brown: A Plea for Circumcision (dt. etwa: "Ein Plädoyer für die Beschneidung"). Medical World, Band 15 (1897): S. 124-125. 1898

"Clarence B. war dem geheimen Laster verfallen, das unter Jungens praktiziert wird. Ich führte eine Orifizialoperation* durch, die aus einer Beschneidung bestand ... Er bedurfte der rechtmäßigen Bestrafung mittels schneidender Schmerzen nach seinen verbotenen Freuden."

    N. Bergman: Report of a Few Cases of Circumcision. Journal of Orificial Surgery, Band. 7 (1898): S. 249-251.

*orificium, -i(lat.) = (Körper-)Öffnung. Eine medizinische Lehre in den USA des 19.Jahrhunderts, die versuchte, körperliche Leiden durch Operationen an den Körperöffnungen auszumerzen. (siehe unten)

"Nicht selten könnte der Vernachlässigung in der Ehe besser Abhilfe geschaffen werden durch eine Beschneidung des Ehemannes anstatt durch die Einreichung der Scheidung." 

    A. W. Taylor: Circumcision - Its Moral and Physical Necessities and Advantages (dt. etwa: "Beschneidung - ihre moralische und physische Notwendigkeit sowie Vorteile"). Medical Record, Band 56 (1899): S. 174.

1900: 25% der männlichen Bevölkerung der USA beschnitten

"Schließlich scheint die Zirkumzision die Macht der sexuellen Beherrschung zu erhöhen. Der einzige physiologische Vorteil, den die Vorhaut verleihen mag, ist, dass sie den Penis in einer empfänglicheren Verfassung für intensivere Empfindungen erhält, als es sonst der Fall wäre. Sie mag die Lust beim Geschlechtsverkehr und den Trieb danach steigern: Aber diese Vorteile können im gegenwärtigen Zustand der Gesellschaft gut entbehrt werden. Wenn also mit deren Verlust dagegen eine Zunahme der sexuellen Beherrschung einhergeht, sollten wir dafür dankbar sein."

    Redakteur der Medical News: A Plea for Circumcision (dt. etwa: "Ein Plädoyer für die Beschneidung"). Medical News, Band77 (1900): S. 707-708.1900

"Es wurde als Argument gegen die universelle Übernahme der Zirkumzision [Beschneidung] vorgebracht, dass die Entfernung der schützenden Bedeckung der Eichel dazu führt, die Sensibilität dieser überaus empfindlichen Struktur abzustumpfen und damit das sexuelle Verlangen wie die lust-bringende Wirkung des Koitus verringert. Zugegeben, das ist wahr, aber meine Antwort ist, was auch immer die Absicht in längst vergangenen Tagen gewesen sein mag: Sinnlichkeit braucht in unserer Zeit weder Peitsche noch Sporen, dagegen sie wäre um einiges besser durch eine subtile Anwendung von Zügel und Overcheck (=Stangengebiss beim Pferdegeschirr)."

    E. Harding Freeland: Circumcision as a Preventive of Syphilis and Other Disorders (dt. etwa: "Beschneidung als Vorbeugemaßnahme gegen Syphilis und andere Störungen"). The Lancet, Band.2 (29. Dez. 1900): S. 1869-1871. 1901

"Ein weiterer Vorteil der Zirkumzision [Beschneidung] ist die verringerte Anfälligkeit zur Masturbation. Eine lange Vorhaut ist reizend per se, da sie mehr Manipulation der Geschlechtsteile während des Bades notwendig macht. Das verleitet das Kind dazu mit diesen Teilen zu hantieren, und in aller Regel werden lustvolle Empfindungen durch diese extrem empfindliche Schleimhaut ausgelöst, mit daraus resultierender Manipulation und Masturbation. Die Entblößung der Eichel infolge der Zirkumzision... verringert die Empfindlichkeit des Organs. Es obliegt daher dem Arzt, dem Familienberater in Fragen der Hygiene und der Medizin, ihre Akzeptanz voranzutreiben."

    Ernest G. Mark: Circumcision. American Practitioner and News, Band 31 (1901):S.121-126. 1901

"Häufige Miktion [Harnlassen], Abmagerung, Krämpfe, Harnsteine, Hernie, Neurasthenie (Nervenschwäche), Verdauungsstörungen, Rektumprolaps, Balanitis, akute Phimose und Masturbation sind alles Krankheiten, die von einer verengten und langen Vorhaut verursacht werden und allesamt schnellstens durch die einfache Operation der Beschneidung zu behandeln sind." 

    H. G. H. Naylor: A Plea for Early Circumcision (dt. "Ein Plädoyer für die frühe Beschneidung"). Pediatrics, Band. 12 (1901): S. 231. 1902

"Ich habe wiederholt Fälle gesehen, wo unter anderem Krämpfe, fortwährendes Weinen bei Kindern, simulierte Hüftgelenkserkrankungen, Zurückgebliebenheit in der Bildung, Bettnässen, Marasmus, Ataxie (Störungen der Bewegungskoordination), Lähmung, Masturbation, Nervenschwäche, ja sogar Epilepsie durch die korrekte Ausführung einer Beschneidung kuriert oder stark gebessert wurden"

    W. G. Steele: Importance of Circumcision (dt. "Die Wichtigkeit der Beschneidung"). Medical World, Band 20 (1902): S. 518-519.

 

1912: 35% der männlichen Bevölkerung der USA beschnitten

"Der kleine Patient lag auf dem Schoß seiner Mutter. Die Wassersucht... hatte die Form des Wasserkopfes erreicht... Ich beschnitt sodann das Kind... Der Kopf nahm an Größe ab und nach zwei Wochen war das Krankheitsbild des Wasserkopfes verschwunden und das Kind wurde einmal mehr als geheilt entlassen." 

    E. H. Pratt: Circumcision. Orificial Surgery: Its Philosophy, Application and Technique (dt. etwa: "Beschneidung, Orifizialchirurgie: ihre Philosophie, Indikation und Praxis"). Edited by B. E. Dawson. Newark: Physicians Drug News Co. 1912.S. 396-398. "Orificial Surgery"*

*Orificial Surgery (dt. in etwa "Körperöffnungschirurgie") ist eine seinerzeit weit verbreitete, medizinische Spezialität der USA des späten 19. Jahrhunderts: Chronische körperliche Leiden sollten durch chirurgische Operationen an Körperöffnungen (von lat.: orificium, -i), also Mund, Nasenlöchern, Rektum, Penis, Harnöffnung, Vagina, Muttermund beseitigt werden.

"Beschneidung fördert die Reinlichkeit, beugt Krankheiten vor, und indem sie die Überempfindlichkeit der Geschlechtsteile reduziert, mindert sie die sexuelle Reizbarkeit und korrigiert somit jede etwaige Neigung zu unanständigen Manipulationen der Genitalorgane und der folgenden Aneignung böser sexueller Gewohnheiten wie etwa der Masturbation." 

    Lydston G. Frank: Sex Hygiene for the Male. Chicago: Riverton Press, 1912. 1914

"Es ist allgemein anerkannt, dass die Reizung, die von einer engen Vorhaut herrührt, Nervenleiden wie Krämpfe oder Epilepsie nach sich ziehen kann. Es ist deshalb nicht unwahrscheinlich, dass bei vielen Säuglingen, die an Krämpfen sterben, die wahre Todesursache eine lange oder zu enge Vorhaut ist. Die Vorhaut ist eine häufige Ursache der Masturbation... Die Zirkumzision   sorgt für eine geminderte Neigung zu Masturbation, nächtlichen Samenergüssen, Krämpfen und anderen nervösen Folgen der örtlichen Reizung. Es ist die moralische Pflicht eines jeden Artes die Beschneidung der Kinder voranzutreiben."

    Abraham L. Wolbarst: Universal Circumcision (dt. etwa: "Beschneidung für alle"). Journal of the American Medical Association, Band. 62 (1914): S. 92-97.1915

"Die Zirkumzision reduziert nicht nur das Empfindungsvermögen des Penis, sondern auch die sogenannte Leidenschaft, auf die so viele verheiratete Männer so extrem stolz sind, zum Nachteil ihrer Frauen und ihres Ehelebens. Viele Jugendliche Vergewaltigungen könnten vermieden werden, auch viele Trennungen und Scheidungen, und viele unglückliche Ehen verbessert werden, wenn diese widernatürliche Leidenschaft durch eine rechtzeitige Zirkumzision beseitigt würde." 

    L. W. Wuesthoff: Benefits of Circumcision (dt. etwa: "Der Nutzen der Beschneidung"). Medical World, Band. 33 (1915): S. 434. 1915

"Die Vorhaut ist einer der Hauptfaktoren, der die Masturbation bei Jungen verursacht. Das ist das Dilemma, in dem wir uns befinden: Wenn wir den heranwachsenden Jungen nicht lehren seine Vorhaut zurückzuschieben und die Eichel zu reinigen, besteht die Gefahr, dass sich Smegma ansammelt und sich Verwachsungen und Geschwüre bilden, die selbst wiederum Reizungen verursachen, die sehr wahrscheinlich zur Masturbation führen. Wenn wir den Jungen lehren die Vorhaut zurückzuschieben und die Eichel zu reinigen, ist diese Handarbeit allein ausreichend um allmählich und beinahe ohne das Wissen des Jungen ihn in die Gewohnheit der Masturbation einzuweisen. Deshalb weg mit der Vorhaut!" 

    William J. Robinson: Circumcision and Masturbation. Medical World, Band. 33 (1915): S. 390.

1920: 35% der männlichen Bevölkerung der USA beschnitten

"Die Beschneidung ist eine großartige Sache; Sie hilft Hernien aufgrund von Verspannungen vorzubeugen und später hilft sie der Masturbation vorzubeugen. Dem gewöhnlichen Schuljungen wird nicht beigebracht sich rein zu halten, und wenn es ihm doch beigebracht wird, denkt er zu viel über diese Angelegenheit nach."

    I. Solomons: For and Against Circumcision (dt. etwa: "Für und Wider der Beschneidung"). British Medical Journal, 5 Juni, 1920, S. 768. 

1928

"Phimose kann eine prädisponierende Ursache für die Masturbation in so manchen Fällen sein... Blutungen infolge der Beschneidung bei der Geburt kann nicht ernsthaft als Kontraindikation angesehen werden. Geschwüre an der Harnröhrenöffnung bei den Beschnittenen infolge des ätzenden Windel-Ammoniaks ist keine Kontraindikation... Routinebeschneidung bei der Geburt ist gerechtfertigt."

    Redakteur: Routine Circumcision at Birth (dt."Routinebeschneidung bei der Geburt?"). Journal of the American Medical Association, Band. 91 (1928): S. 201.

1935: 50% der männlichen Bevölkerung der USA beschnitten

"Ich empfehle alle männlichen Kinder zu beschneiden. Das ist "wider die Natur", aber das ist genau der Grund, warum es getan werden sollte. Die Natur sieht vor, dass der adoleszente Junge so oft und so promiskuitiv wie möglich kopuliert und aus diesem Grund bedeckt sie seine Eichel, sodass diese immer fähig ist Reize zu empfangen. Die Zivilisation, im Gegensatz dazu, verlangt Keuschheit, und die Eichel des Beschnittenen nimmt schnell eine lederartige Textur an, die weniger empfindlich als Haut ist. So wird die Aufmerksamkeit des Jugendlichen weniger häufig auf seinen Penis gerichtet. Ich bin überzeugt, dass die Masturbation unter den Beschnittenen weit weniger verbreitet ist. In Anbetracht dieser Überlegungen scheint das Argument unangebracht, 'Gott selbst müsse es doch am besten wissen, wenn er kleine Jungen so und nicht anders gemacht hat'"

    R. W. Cockshut: Circumcision. British Medical Journal, Band. 2 (1935):S. 764. 1941

"[Routinebeschneidung] macht das Hantieren des Penis durch das Kind selbst nicht notwendig und folglich fokussiert sich die Aufmerksamkeit des Jungen nicht auf seine eigenen Genitalien. Die Masturbation wird dadurch für weniger wahrscheinlich gehalten."

    Alan F. Guttmacher: Should the Baby Be Circumcised? (dt. "Soll das Baby beschnitten werden?"), Parents Magazine, Band 16 (1941): S. 26, 76-78.

1971: 90% der männlichen Bevölkerung der USA beschnitten

"Es gibt keine stichhaltigen medizinischen Gründe für die Beschneidung in der neonatalen Phase."

    Committee On Fetus and Newborn: Standards and Recommendations for Hospital Care of Newborn Infants. (Komitee für Fötus und Neugeborenes: Richtlinien und Empfehlungen für die krankenhäusliche Pflege Neugeborener), 5. Ausgabe, Evanston, IL: American Academy of Pediatrics.1971, S. 110.

1994: 60% der männlichen Neugeborenen in den USA beschnitten

"Die Beschneidung verursacht Schmerz, Trauma und einen permanenten Verlust an schützendem und erogenem Gewebe... Normales, gesundes und funktionales Gewebe ohne medizinischen Grund zu entfernen bewirkt ethische Verwicklungen: Die Beschneidung verletzt die UN-Erklärung der universellen Menschenrechte (Artikel 5) und die UN-Konvention über die Rechte des Kindes (Artikel 13)."

    Leo Sorger an ACOG [=American College of Obstetrics and Gynecology]: Stop Circumcisions. [dt.etwa: "Hört auf mit den Beschneidungen"], Ob Gyn News 1, Nov. 1994, S. 8. 

1998: aus den Briefen von Dr. Eileen Marie Wayne an die medizinische Fachwelt:

"Beschneidung ist keine medizinische Frage. Einer unwahrscheinlichen zukünftigen Infektion vorzubeugen ist eine fadenscheinige Begründung. Der Behandlungsstandard sind Antibiotika, nicht etwa die Amputation."

    Eileen Marie Wayne, MD: Letters (Nothing to debate on circumcision), American Medical News 27, Juli 1998, S. 27.

"Als Herausgeber einer Zeitschrift, die sich Infektionskrankheiten widmet, wissen Sie, dass Antibiotika der Standard in der Behandlung für Infektionen und dass Operationen nur das allerletzte Mittel für Körperteile sind, bei denen keine Aussicht auf Heilung besteht. Geschlechtsoperationen an nichteinwilligungsfähigen Minderjährigen zu verüben, unter dem rechtlichen Alter der aufgeklärten und bewussten Einwilligung oder Weigerung, vorgeblich um unwahrscheinlichen, aber heilbaren, zukünftigen Infektionen vorzubeugen, ist inakzeptabel. Mutwillig gesundes erogenes Genitalgewebe von niedergebundenen, protestierenden Kindern zu amputieren ist ein chirurgischer Akt von sexuellem Sadismus.    

"Edgar Schoen von der 'Kaiser Foundation' ignoriert die erogenen Vorteile der Vorhaut und das Geburtsrecht des Mannes auf das Erlebnis sexueller Erfüllung. Er täte gut daran, aufzuhören, Genitaloperationen voranzutreiben und selbst zu verbrechen. Er verschweigt den Eltern, die kein ethisches Recht haben, unnötigen und sexuell gefühlsberaubenden Operationen an ihren Kindern zuzustimmen, sämtliche sexuellen und erogenen Funktionen der Vorhaut. Er behauptet gar, die Beschneidung schütze vor sexuell übertragbaren Krankheiten! Dr. Schoens gescheiterter Versuch, chirurgischen sexuellen Missbrauch zu rechtfertigen ist ein vorsätzlicher Akt von Falschdarstellung. Es ist eine Schande und eine Blamage für die Ärzteschaft und [die Zeitschrift] "Infectious Diseases in Children". Es ist zwingend notwendig, dass Sie dieses verruchte Material auch entfernen um die Haftbarkeit dieser Publikation gegenüber geschädigten Patienten auszuschließen, besonders gegenüber beschnittenen Opfern, die trotz Beschnittenseins an AIDS erkrankten. Vom Schaden des Patienten und der Medizinethik ganz abgesehen ist die Veröffentlichung von Falschinformation eine Disziplinar- und Zulassungsangelegenheit von großer Tragweite für alle Beteiligten." 

    Eileen Marie Wayne, MD: Letters: Circumcision - sexual sadism?  (dt. etwa: "Beschneidung -- sexueller Sadismus?"), Infectious Diseases in Children, Band 11, Nr. 2, Februar 1998.