Was genau ist die Beschneidung und was ist sie nicht?

von Francisco Garcia

Inhalt

Die Beschneidung von Säuglingen [und Kindern] wird durch die Vorstellung akzeptabler gemacht, dass die Vorhaut einfach nur ein Lappen Haut wäre, der über der Eichel hängt und dass die Beschneidung einfach nur diesen Lappen entfernen würde. Dies Vorstellung ist sachlich falsch. Indem man sich die Vorhaut als separates oder „extra" Gewebe denkt, ist es einfacher zu glauben, dass ihre Entfernung kaum eine Auswirkung auf die restliche Haut des Penis hätte.

In Wirklichkeit gibt es keine "separate Vorhaut" genannte anatomische Struktur. Tatsächlich gibt es nur eine einzige, kontinuierliche Hauthülle des Penis, die als Hautsystem bezeichnet wird. Diese einzige ununterbrochene Hauthülle kann, zu jeder beliebigen Zeit, sich einfalten und in unterschiedlichen Ausmaß die Eichel bedecken, oder sich zurückziehen um die Eichel zu entblößen. Die Menge an Haut, die eingefaltet ist, kann als Vorfalte des Hautsystems bezeichnet werden. Das Ausmaß dieser Vorfalte verändert sich häufig um Erektionen unterschiedlichen Umfangs Platz zu bieten, und sie ist zu niemals eine von der Haut des Schaftes separate Struktur.

Was die Operation eigentlich macht, ist das Hautsystem des Penis zu unterbrechen und es auf eine Bruchteil seines normalen anatomischen und funktionalen Ausmasses zu reduzieren.

Das Hautsystem des Penis

Der intakte Penis wird von einem einzigen kontinuierlichen Hautmantel (oder Hautsystem) bedeckt. Die Hauthülle wird zu unterschiedlichen Zeiten teilweise gefaltet. Dieser eingefaltete Teil  des Hautsystems wird Vorhaut oder Präputium genannt.

Diese Hautfalte wird häufig fälschlich für eine einzige Hautschicht oder ein einziger Hautlappen gehalten. Das ist falsch. Tatsächlich ist sie eine freie, doppelschichtige Haut, die sich bildet, indem die von der Basis des Penis kommende Haut sich irgendwo in der Nähe der Eichelspitze selbst einfaltet, dann zurückverläuft bis sie hinter der Eichel ihren Anwachsungsstelle findet. (siehe Bilder 6 und 4). Die zwei Seiten der falte sind nicht miteinander verwachsen obwohl sie flach aufeinanderliegen und so den Anschein erwecken, als bildeteten sie nur einen einzigen Hauptlappen.

Auch beim Erwachsenen ist das Hautsystem nicht mit der Eichel verwachsen, so dass es sich zurückziehen kann, um die Eichel vollständig zu entblößen. Wir sprechen von dieser Hauthülle, wir reden nicht über die Oberfläche der Eichel in der gleichen Weise wie wir über die Oberfläche des Schaftes reden, da die Eichel keine echte Haut besitzt. Wenn wir über die Hautbedeckung der Eichel sprechen, kann nur die Vorhaut gemeint sein. Die Vorhaut ist die Hautbedeckung der Eichel.

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Die fiktive Vorhaut

Ein signifikanter anatomischer Fehler, der in der Vergangenheit bei der Beschreibung des Penis gemacht wurde und bis heute fortbesteht, ist die Beschreibung der „Vorhaut“ als eine von der Schafthaut unabhängige anatomische Struktur. Die Leute sprechen von Vorhaut, als ob diese von der Schafthaut separat wäre. Das ist falsch.

Die Vorhaut ist keine von der restlichen einhaut separate anatomische Struktur. In Wirklichkeit ist das eine künstliche Unterscheidung. Wenn das Wort Vorhaut gebraucht wird, ist damit kein separater Teil des Penis gemeint, sondern jener Teil des fortlaufenden Hautsystems, der gerade zufällig zu jeder beliegen Zeit über die Eichel gefaltet ist. Daher gibt es keine wirkliche anatomische Grenze zur „Vorhaut“. Da sich der Anteil des Hautsystems, der über der Eichel aufliegt durch das Ein- und Ausfalten in unterschiedlichem Ausmaß zu- und wieder abnimmt-, gelangen wir zu der Erkenntnis dass „Vorhaut“ ein ungeeigneter Begriff ist für die Beschreibung des anatomischen Aufbaus des Penis. Stattdessen entspräche es einer genaueren Bezeichnungsweise den Teil des Hautsystems, der die Eichel bedeckt, als „Vorfalte des Hautsystems“ zu bezeichnen.

Anders als die falsche Grenze zwischen der Vorhaut und der Schafthaut, gibt es eine wirkliche anatomische Grenze innerhalb dieses Hautsystems. Sie liegt zwischen dem mukösen (von einer Schleimhaut bedeckten), nicht-keratinisierten Teils des Hautsystems (sie macht die innere Vorhaut aus) und dem keratinisierten Teil (was der äußeren Penishaut einschließlich der äußeren Vorhaut entspricht). Die Grenze liegt [im schlaffen Zustand] am vordersten Teil oder Spitze des Hautsystems, also die Spitze der Vorfalte. 

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Die Beweglichkeit des Hautsystems

Das gesamte Hautsystem bewegt sich frei. Beim intakten (unbeschnittenen) Mann gleitet der Penis reibungsfrei unmittelbar unter der Oberfläche jener Haut, die wie keine andere Struktur des Körpers ist. Das bedeutet, dass die Penishaut nicht so wie die Haut bei anderen Körperteilen am darunterliegenden Gewebe befestigt ist. Diese einzigartige Eigenschaft ermöglicht es der gesamten Penishaut sich, als eine Einheit, der Länge nach oder kreisförmig vor und zurück über den Penisschaft zu bewegen, was die Penishaut zur beweglichsten Haut des intakten Mannes macht.

Das Hautsystem bedeckt die Eichel des Penis in unterschiedlichen Ausmaß abhängig  von Faktoren, die sich von Moment zu Moment verändern, wie dem Umfang der Erektion und der Temperatur. Die freie Falte des Hautsystems die wir „Vorhaut" nennen faltet sich permanent in unterschiedlichem Maß ein und wieder aus, und passt sich so dem momentanen Zustand des Penis an. Es ist ein äußerst dynamisches System. Eine der vielen Funktionen der Vorhaut ist es dem Penis mit einem Reservoir an Haut zu versorgen, die während der Erektion benötigt wird. Die Haut des erigierten intakten Penis ist immer noch mobil und frei, was es der mit einer Schleimhaut bedeckten inneren Vorhaut ermöglicht vor und zurück über die Eichel zu gleiten.

Somit wird die Trennlinie zwischen dem, was wir die Schafthaut und die Vorhaut bezeichnen, regelmäßig sowohl von der „Schafthaut“ als auch der „Vorhaut“ überschritten. Das was als „Vorhaut“ beschrieben wird, kann, wenn der Penis erigiert, vollständig zur„Schafthaut“ werden, da sie jetzt den Schaft umgibt Und wenn der Penis für kurze Zeit unter seine gewöhnliche Größe im schlaffen zustand schrumpft, vielleicht aufgrund eines kalten Bads am Strand, wird ein Teil der Schafhaut jetzt „Vorhaut“ weil sie nun die Eichel bedeckt. Das Hautsystem, ist eine dynamische bewegliche und flexible Hauthülle, die sich den momentanten Bedürfnissen des Penis anpasst (siehe Bild 7). Solch ein Hautsystem gibt es bei beschnittenen Männern für gewöhnlich nicht.

Ein weitere anatomischer Fehler ist die Beschreibung der Vorhaut als ein Lappen Haut, der der Schafhaut entspringt. (Bild 6a). Diese Vorstellung setzt voraus, dass die Vorhaut wie die Schafthaut aus einer einzigen Hautschicht bestünde, die aus dem Schaft herauswächst und die Eichel bedeckt. Solch eine Beschreibung macht es einerseits einfacher die Vorhaut als überschüssige oder „extra Haut“ zu betrachten, andererseits schwerer zu erkennen, wie sich ihre Entfernung auf den Rest des Penis auswirken könnte. Solch eine Beschreibung der Vorhaut ist falsch. Die Vorhaut ist keine „Extra“-Haut , die aus dem Schaft herausragt. Es gibt keine Extrahaut auf dem Körper, das ist eine alberne Vorstellung. Tatsächlich ist eine freie doppelschichtige Falte ein integraler Bestandteil des Hautsystems des Penis. Die Vorhaut erstreckt sich von einer Stelle am Schaft hinter der Eichel, bedeckt die Eichel, und faltet sich dann ein, und findet letztlich wieder an der selben Stelle des Schaftes (gewöhnlich nahe der Eichel) ihre Anhaftungsstelle. Das Augenlid arbeitet so ziemlich auf die gleiche Weise. Das Augenlid ist keine einfach Hautschicht, sondern besteht aus zwei freibeweglichen Hauschichten. Somit haben sowohl die Vorhaut als auch das Augenlid zwei Schichten.

Tatsächlich entfernt die Kinderbeschneidung nicht die „Spitze des Penis“ oder „überschüssige Haut“, auch entfernt sie keine separate Struktur, die man „die Vorhaut“ nennt. Tatsächlich entfernt die Kinderbeschneidung einen signifikanten Prozentanteil des Hautsystems des Penis, was die Funktion des Hautsystems mehr oder weniger zerstört und den Penis seiner Dynamik beraubt.

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Der „Dreifache Fluch“

Die beschnittene Penis verliert auf drei Wegen an Empfindlichkeit:

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  1. Verlust der Vorhautnerven selbst

    Wie durch Studien, wie jene von Dr. Taylor, gezeigt wurde, besitzt die Vorhaut eine enorme Dichte an Nervenenden. Dabei handelt es sich überwiegend um spezialisierte Nervenendungen, die leichteste Berührungen, Vibrationen und Dehnungen registrieren können und für das sexuelle Empfindungsvermögen besonders wichtig sind. Es besteht kein Zweifel daran, dass die Vorhaut ein hocherogenes Gewebe ist. Diese gewaltige Sensibilität geht komplett verloren, wenn die Vorhaut amputiert wird. Ein signifikanter Prozentanteil, wenn nicht sogar die Mehrheit der erogenen Nervenendigungen des Penis, wird durch die Beschneidung entfernt.

    Der vordere Bereich der inneren Vorhaut einschließlich des gefurchten Bandes und das Frenulum, welche die höchste Dichte an spezialisierten Nervenenden des gesamten Penis besitzen, sind die empfindlichsten Teile des Penis. Der vordere Bereich der inneren Vorhaut einschließlich des gefurchten Bands wird bei jeder Beschneidung vollständig entfernt; das Frenulum wird bei jeder Beschneidung beschädigt, manchmal auch ganz entfernt. Das sogenannte gefurchte Band befindet sich an der mukokutanen Grenze (dem Übergangsbereich von Schleimhaut zur normalen Haut) am vorderen Ende der Vorhaut. Es ist eine hochempfindliche Struktur aus spezialisiertem Nervengewebe, das aus eng gefalteten konzentrischen Bändern besteht und eine hohe Dichte an Blutgefäßen und spezialisierten erotogenen Nervenenden aufweist. Darüber hinaus wird der empfindlichste Teil des Penis, abgesehen von der Vorhaut, das Frenulum, bei den vielen Beschneidungen teilweise oder vollständig entfernt in jedem Fall aber geschädigt. Somit wird  ein signifikanter Prozentanteil, wenn nicht sogar die Mehrheit der erogenen Nervenenden des Penis, durch die Beschneidung entfernt.

    Die aufgrund ihres Reichtums an spezialisierten Nervenenden zu erwartende enorme Feinwahrnehmung (epikritische Sensibilität) der Vorhaut, wurde auch experimentell bestätigt. Die bis dato ausführlichste Studie, bei der die Penisensibilität objektiv untersucht wurde, stellte fest, dass die für leichte Berührungsreize empfindlichsten Stellen des Penis sich auf der Vorhaut und dem Frenulum befinden. Die Wissenschaftler untersuchten mittels spezieller neurologischer Messinstrumenten (Semmes-Weinstein-Monofilamenten) die Sensitivität für leichte Berührungen an 17 Stellen des unbeschnittenen Penis und an den verbleibenden 9 Stellen des beschnittenen Penis sowie zwei Stellen an der Beschneidungsnarbe. Die Studie gelangte zu dem Ergebnis: 

    „Die Beschneidung entfernt den empfindsamsten Teil des männlichen Penis und verringert die Empfindlichkeit für leichte Berührungen der Glans penis. Die empfindlichsten Regionen des unbeschnittenen Penis sind jene Teile, die durch die Beschneidung entfernt werden. Verglichen mit dem empfindlichsten Bereich, den der beschnittene Penis noch besitzt, sind mehrere Stellen des unbeschnittenen Penis (der dorsale wie auch ventrale Saum der Vorhautöffnung, das Frenulum nahe dem gefurchten Band, und das Frenulum nahe der mukokutanen Verbindung, die dem beschnittenen Penis fehlen, signifikant empfindlicher. 

    (Sorrells ML, Snyder JL, Reiss MD, et al. Fine-touch pressure thresholds in the adult penis. BJU Int 2007;99:864-9.)
  1. Schädigung der Eichel
    Das, was an erogener Sensitivität nach der Beschneidung noch übrig bleibt, liegt vorwiegend in der Eichel. Diese restliche Sensitivität wird durch die Entfernung der schützenden Vorhaut und der damit verbundenden permanenten Entblößung der Eichel- weiter reduziert.

  2. Anders als der Schaft des Penis und der restliche Körper, besitzt die Eichel keine eigene befestigte Haut. Die Eichel, wie der Augapfel und das Zahnfleisch des Mundes, ist gewissermaßen eine nackte Struktur. Ihre Oberfläche ist nicht keratinisiert wie die Oberfläche des Zahnfleisch, der Augapfel und die Klitoris der Frau. Das bedeutet dass die Eichel keine schützende dicke Hautschicht besitzt wie die keratinisierte Haut der äußeren Vorhaut. Wie der Augapfel besitzt die Eichel eine zurückziehbare Hautbedeckung. Die Haut, die die Eichel bedeckt, ist die Vorhaut. Der Aufbau des Auges ist dem der Vorhaut sehr ähnlich. Wenn das Augenlied entfernt, und der Augapfel keratinisieren würde, hätte man ernsthafte Probleme beim Sehen. Das Gleiche gilt für die Eichel. Sie wird künstlich keratinisiert (trocken, erhärtet und schrumpelig), infolge der permanenten Entblößung, und so weniger empfindsam.
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    Aber, da die meisten Männer beschnitten sind und eine Eichel dieser Beschaffenheit haben, ist es schwer die Anomalität zu erkennen. Man vergleiche einfach einmal die Eichel eines intakten Mannes mit der eines beschnittenen Mannes und man würde einen großen Unterschied feststellen. 

    Zusätzlich zur Entfernung der vielen erogenen Nervenendigungen der Vorhaut und des Frenulums, verringert die Beschneidung die verbleibende Empfindlichkeit der Eichel noch weiter, indem sie diese permanent freilegt.
     
  1. Verlust der Hautbeweglichkeit  Die Nervenendigungen auf der Eichel (Die Eichel enthält nur einen Bruchteil der Nervenenden der Vorhaut) sind freie Nervenendigungen. Diese unterscheiden sich von den spezialisierte Nervenendigungen der Vorhaut, die leichteste Berührungen wahrnehmen können. Die freien Nervenendigungen der Eichel werden am Besten durch massageartige Bewegungen stimuliert und nicht durch Oberflächenreibung. 

    Mit seinem umfangreichen und hochgradig beweglichen Hautsystem, das über die Eichel gleitet, ermöglicht der intakte Penis diese optimale Stimulation der Eichel, während er exzessive direkte Reibung an der empfindlichen Eicheloberfläche verhindert. Direkte Reibung an der Eichel reizt Schmerzrezeptoren, was Irritationen und eine weitere Keratinisierung der Eichel zur Folge hat. 
    Infolge der drastischen Entfernung von Penishaut durch die Beschneidung wird die Penishaut grundsätzlich unbeweglich und der Penis zu einer statischen Masse ohne dynamischen selbst-stimulierenden Mechanismus. Nun muss er gerieben werden. Direkte Reibung wird nun zur Hauptform der Stimulation. Somit reduziert die Beschneidung weiter die erogene Sensibilität des Penis, indem sie seine Hautbeweglichkeit reduziert und damit die Fähigkeit die Vorhaut zu gebrauchen, um die Eichel zu massieren.

    Dieses Zusammenspiel der Vorhaut mit der Eichel führt zu einem Ausmaß und einer Bandbreite an sensorischen Lustempfindungen, wie sie der beschnittenr Mann nicht kennt.

Schlussfolgerung

Die Beschneidung eines männlichen Säuglings oder Kindes reduziert sein erogenes Lustempfinden im sexuelle aktiven Alter beträchtlich. Dieses nimmt mit zunehmenden Alter weiter ab, bis ihm in vielen Fällen ein nur noch relativ geringes Empfindungsvermögen bleibt.

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Beschneidung von Erwachsenen vs. die Beschneidung von Säuglingen und Kindern.

Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass die Beschneidung von Säuglingen bzw. kleinen Kindern gegenüber der Erwachsenenbeschneidung vorzuziehen sein, da sie dem Mann Schmerz und Trauma erspart. Viele Ärzte berichten jedoch das Gegenteil und Kritiker geben zu, dass viele ihrer Einwände gegen die Beschneidung von Säuglingen und Kindern nicht für den Eingriff bei Erwachsenen zutreffen. Hier ist der Grund dafür:

  1. Präziser mit besserem Resultat. Die Beschneidung bei einem Erwachsenen ist präziser und weniger risikoreich als bei einem Säugling oder Kleinkind. Das liegt daran, dass der erwachsene Penis voll entwickelt ist. Viele plastische Chirurgen operieren am Penis im erigierten Zustand, weil auf diese Art deutlicher zu erkennen ist in welchem Ausmaß die Haut während der Erektion gedehnt wird. Bei einem Säugling kann diese präzisere Methode nicht angewandt werden. Auch kann der erwachsene Patient auf Grundlage seines Wissens über seinen Penis genau angeben wie viel Gewebe entfernt werden soll, ein Säugling kann dies nicht. Die zu entfernende Hautmenge ist bei der Beschneidung eines Säuglings oder Kindes mehr eine Schätzungsfrage, und häufig wird zu viel Haut entfernt. Bei der Erwachsenenbeschneidung werden präzise Instrumente verwendet. Bei der Säuglingsbeschneidung in Amerika werden gewöhnlich sperrigere und weniger präzise Instrumente benutzt, wie die Gomco-Klemme. Die Resultate einer Operation an einem voll ausgewachsenen Penis im erigierten Zustand mit präzisen Instrumenten durch einen ausgebildeten Chirurgen, sind nur bei der Beschneidung eines Erwachsenen möglich, nicht aber bei der eines Säuglings oder Kindes.
     
  1. Reduzierte Verletzungsgefahr Aus den gleichen Gründen die oben genannt wurden, ist eine Verletzung des Penis (die über die Entfernung der Vorhaut und des Frenulums hinausgeht), bei Beschneidungen von Erwachsenen weniger wahrscheinlich als bei der Beschneidung von Kindern oder Säuglingen. Das Risiko, dass zu viel oder zu wenig Haut entfernt wird ist geringer, und die Gefahr, dass die Eichel selbst eingeschnitten wird ist ebenfalls minimiert. Die Narbenbildung ist beim Erwachsenen ebenfalls weniger stark ausgeprägt.
  1. Verringerte Verlust an Empfindlichkeit Da beim Erwachsenen der Penis viele Jahre Zeit hatte sich, geschützt durch seine Vorhaut, natürlich zu entwickeln, ist die Eichel zum Zeitpunkt der Beschneidung noch im vollen Umfang empfindlich. Die Eichel entwickelte sich mit ihrer schützende Hülle und die Vorhaut hat sich bereits natürlich von der Eichel gelöst. Dies erspart dem Erwachsenen einen Teil des Empfindlichkeitsverlust, der die Folge ist, wenn die Beschneidung in jungen Jahren durchgeführt wird. Bei Kindern muss die Vorhaut von der Eichel weggerissen werden, mit der sie normalerweise verklebt ist. Bei Jungen im Windelalter ist die kahle Eichel anschließend eine lange Zeit dem ätzenden Urin in den Windeln ausgesetzt. Bei einer Erwachsenenbeschneidung wird dieser frühe Schaden vermieden
  1. Persönliche Entscheidungsfreiheit Bei der Erwachsenenbeschneidung trifft der Patient die persönliche Entscheidung, sich einer Beschneidung zu unterziehen. Er hat die Möglichkeit die Vor- und Nachteile abzuwägen und er hatte die Möglichkeit zu erfahren wie es ist, eine Vorhaut zu haben. Der von Beschneidungskritikern genannte Einwand der fehlenden Entscheidungsfreiheit wird somit eliminiert.
  1. Reduzierte Psychologische Effekte. Beim Erwachsenen sind die psychologischen Auswirkungen der Beschneidung geringer Das liegt daran, da der Patient die Erfahrung verstehen kann. Er weiß warum es passiert und dass er sich dafür entschieden hat. Beim Erwachsenen wird Narkose verwendet die beim Säugling selten effektiv ist und in den meisten Fällen gar nicht erst verwendet werden. Dagegen macht das Kind eine Erfahrung des unerklärlichen Schmerzes und der Angst, die es sich nicht rational erklären kann, wie es ein Erwachsener kann. Diese für einen Säugling extrem schmerzhafte Erfahrung kann zu psychischen Problemen im späteren Leben führen.

    Obwohl es oberflächlich den Anschein haben mag, dass ein Säugling auf die Beschneidungserfahrung weniger empfindlich reagiert oder diese nicht verstehen kann, nimmt er sie vollständig war. Aufgrund seines sehr formative und psychologisch empfindlichen Alters werden die psychischen Auswirkungen Erfahrungen bei Kindern für schwerwiegender gehalten, als bei Erwachsenen.

Obwohl die Fakten die Behauptung nicht belegen, dass die Erwachsenenbeschneidung „schlimmer“ als die Säuglingsbeschneidung ist, behaupten einige Beschneidungsbefürworter, dass die Erwachsenenbeschneidung schmerzhaft, traumatisch und gefährlich sei. Aus diesen Gründen entschließen sich Männer, die intakt sind, dazu unbeschnitten zu bleiben. Aber wenn man intakte Männer danach frägt wie sie es fänden beschnitten zu sein, erklären die meisten dass sie kein Verlangen haben diesen Teil ihres Körpers aufzugeben. Es gibt keinen Grund das überhaupt in Erwägung zu ziehen. Ihre Vorhaut macht ihnen nicht mehr Schwierigkeiten als ihre Augenlider, Lippe oder Hoden, stattdessen bietet sie ihnen sexuelles Vergnügen. Antibeschneidungsaktivisten erklären, dass die Annahme, dass diese Idee einem intakten Mann überhaupt in den Sinn kommt, lächerlich sei. Für sie ist es das Selbe, wie intakte Frauen danach zu fragen, ob sie nicht darüber nachdenken ihre Klitorisvorhaut entfernen zu lassen.

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Dies ist eine aus dem Englischen übersetze und teilweise überarbeitete Version des Originalartikels: What exactly is circumcision and what is it not?  von Francisco Garcia 

Anatomie des Penis und die Mechanik des Geschlechtsverkehrs