Islam und Beschneidung

"Im Namen Allahs, des Barmherzigen, des Gütigen."

Dieser Aufruf allein ist ein starkes Argument nicht zu beschneiden; was könnte weniger barmherzig oder gütig sein als einen kleinen Jungen festzuhalten und an seinem intimsten Körperteil  zu beschneiden. ?

Muslime sind die größte Einzelgruppe in der Welt, die Jungen beschneiden. Idealer Weise muss der Widerstand gegen die Islamische Beschneidung innerhalb des Islams selbst beginnen. Das Problem ist wo man beginnen soll, wie man fortfahren soll, wenn die Praxis so tief verankert, und die Islamische Intaktivistische Bewegung noch so klein ist.

Der Koran erwähnt die Beschneidung nicht.

Der Hauptgrund, der für die Islamische Beschneidung angeführt wird, ist die rituelle Sauberkeit. Dagegen lässt sich schwer argumentieren, außer darauf hinzuweisen, dass es keinen Grund dafür gibt, dass die männlichen Genitalien rituell unsauberer sein sollten als die weiblichen Genitalien.

Was hat der Islam über die weibliche Genitalverstümmelung zu sagen?

Was die weibliche Genitalverstümmelung im Islam betrifft, so ist sie zulässig aber nicht obligatorisch. Selbst die männliche Beschneidung ist nicht verpflichtend sondern eine Sunnah. Wenn die weibliche Beschneidung auf irgendeine Weise schädlich ist, kann sie sogar verboten werden in dem Sinn, dass sie durch wissenschaftliche und medizinische Islamische Gelehrte bewiesen wurde, dass die Art und Weise wie sie durchgeführt wird für die Gesundheit des Mädchens schädlich ist.

Imam Baba Leigh über die Rechte des Kindes im Islam
The Independent (Banjul, Gambia) INTERVIEW
3. August, 2001

Es gibt umfassende Beweise dafür dass die männliche Beschneidung selbst (und nicht nur "die Art und Weise , wie sie durchgeführt wird) der Gesundheit der (körperlichen und psychischen) Gesundheit männlichen Kindes schadet. Sie ist schmerzhaft, risikoreich, häufig entstellendsexuell schädigend und bietet keinerlei gesundheitliche Vorteile

Ein weiterer Grund, der angeführt wird, ist "um wie Muhammad zu sein, der "Beschnitten geboren" wurde. Diese Argumentation kann einfach widerlegt werden. Wenn der Prophet ohne eine Vorhaut (Aposthie ) zur Welt kam, dann war er nicht beschnitten, und das sollte man ebenfalls sein, um so wie Er zu sein.

Wie das Judentum, verbietet der Islam ausdrücklich die Entstellung / Veränderung des Körpers in jeglicher Form:

"Ein Körper –egal ob tot oder lebendig– sollte respektiert werden. Es kann zu keiner Zeitpunkt entstellt werden," erklärte am Montag das Jamiatul Ulama, ein Rat muslimischer Theologen  aus Durban. Wir respektieren den menschlichen Körper in jeglicher Form, unsere größte Sorge ist, dass wir ihn nicht durch Entstellung erniedrigen dürfen...

"Durban Durban dithers over frozen corpse disposal"
Independent On Line
 (South Africa)
October 1, 2002

Es ist schwierig dieses Achtung damit zu vereinbaren vorsätzlich einem Kind einen Teil seiner Genitalien abzuschneiden.

Eine relevante Zitate aus dem Koran:

Der jegliches Ding erschaffen und ihm das rechte Maß gegeben hat.(25:2)


Der euch Gestalt gegeben und eure Gestalten schön gemacht hat und euch mit guten Dingen versorgt hat (40:64)


Er schuf die Himmel und die Erde in gerechter Weise, und Er gestaltete euch und machte eure Gestalt schön, und zu Ihm ist die Heimkehr.(64:3)


Wahrlich, Wir haben den Menschen in bester Form erschaffen. (95:4)


[Satan sprach:] "und ich werde sie irreleiten und ihre Hoffnungen anregen und ihnen Befehle erteilen, dem Vieh die Ohren aufzuschlitzen, und ich werde ihnen befehlen, und sie werden Allahs Schöpfung verändern."(4:119)


Nichts haben Wir in dem Buch ausgelassen.(6:38)


Und das Wort deines Herrn ist in Wahrheit und Gerechtigkeit vollendet worden. Keiner vermag Seine Worte zu ändern, und Er ist der Allhörende, der Allwissende. (6:115)


Sprich: "Denkt über die Gaben nach, die Gott euch herabgesandt hat, und fragt euch, wie ihr darauf kommt, einiges für verboten und einiges für erlaubt zu erklären!" Sprich: "Hat Gott euch dazu ermächtigt, oder sind es die Lügen, die ihr Gott zuschreibt?"(10:59)

Edip Yüksel ist ein türkisch-amerikanischer Autor, und progressiver Aktivist, der in den 1980ern 4 Jahre in türkischen Gefängnissen verbrachte aufgrund seiner politischen Schriften und Aktivitäten, die eine Islamische Revolution in der Türkei propagierten. Er ist Gründer von 19.org und der Islamischen >Reform Organisation. seine persönliche Seite ist yuksel.org

Die Veränderung von Gottes Schöpfung aus religiösen Gründen wird als Böse angesehen. (See 4:119). Offensichtlich ist die Vorhaut keine Anomalität in Gottes Schöpfung; sie ist die Norm. Der Versuch solch eine Schöpfung durch Operationen zu verändern um Erlösung zu erreichen ist Aberglauben. (13:8; 25:2; 32:7; 40:64; 64:3; 82:6-9).

Sunni-Quellen, geben viele widersprüchliche Geschichten bezüglich der Beschneidung wieder. Beispielsweise berichtet, Ahmed B. Hanbal in seinem Musnad dass Usman bin el-As sich weigerte an einer Beschneidungszeromonie teilzunehmen, das er die Beschneidung als eine Innovation betrachtete. Der Sunni Historiker Taberi berichtet, dass Kaliph Abd al-Aziz den Vorschlag seiner Berater ablehnte, dass die Leute von Khurasan sich beschneiden lassen sollten; Sie konvertierten zum "Islam", um einer Extra-Steuer zu entgehen!

*[Muhammad al-Bukhari ( 21. Juli 810 in Buchārā; † 870 in Chartang bei Samarkand, heute Usbekistan)war ein bedeutender Islamischer Rechtsgelehrter, und Autor der Hadithensammlung Sahih al-Bukhari, die von Sunnitischen Musimen als die die authentische Hadithensammlung angesehen wird.]

Bukhari gibt widersprüchliche Zahlen für das Jahr an, indem Abraham angeblich beschnitten wurde, 80 Jahre oder 120 Jahre. Bukhari der Gerüchte über die Beschneidung von Konvertiten und Frauen berichtet, erklärt auch, dass sich Griechen und Abessinier den Islam anschlossen, sie niemals von Muhammad untersucht wurden.

Die Hadith-Bücher, einschließlich der Sammlung von Bukhari, enthalten zahlreiche Hathide, welche die Beschneidung einschließlich der weiblichen Beschneidung propagieren, die eine grausame Verstümmelung darstellt. Jedoch vergaßen die Hadith-Erfinder irgendwie Hadithe über die Beschneidung prominenter Figuren zur Zeit Mohammads zu erfinden. Noch interessanter ist, dass sie, da die die Beschneidung erst Jahrhunderte später übernommen wurde, die Gelegenheit verpassen, die Praxis Muhammed zuzuschreiben. Sunnitische Gelehrte kamen deshalb mit einem weiteren sogenannten Wunder daher. Muhammad kam beschnitten zur Welt. Dies würde jene befrieden, die sich über die Abwesenheit solch eines "bedeutenden" Berichts in den Büchern der Hadithe und der Sunna wunderten. 

 

Es gibt keine Pflicht zur Beschneidung im Islam:

sunni Forum
27. Mai, 2008

Von Suhaib Jobst

As Salaam Alaykum

Niemand behauptet, dass die Beschneidung keine akzeptierte Islamische Praxis sei- Jeder akzeptiert dass sie von den Propheten praktiziert wurde, Jedoch ist diese Praktik keiner der notwendigen Elemente um ein Muslim zu sein, d. h- es ist keine der fünft Säulen, keine der Sechs Glaubensrundsätze, und keine Wajib (Pflicht) wie etwa das Salat (Gebet) fünf Mal am Tag.

Sie ignoriert auch den Umstand, dass Menschen in großer Zahl zum Islam kommen, und viele von ihnen kommen aus Völkern die keine Beschneidung praktizieren. Smit wird sie zu einem nutzlosen Hindernis zur Akzeptanz des Islams und last den Islam eher al seine kulturelles Phänomen erscheinen als eine Universelle Religion....;

Ich habe einige interessante Fatwas gefunden die dieses Thema deutlich und weise erklären, masha'Allah:

"Während die Beschneidung eine vorgeschriebene religiöse Aufgabe im Islam ist, ist keine Vorrausetzung um ein Muslim zu sein. Angesichts dessen, beeinflusst sie die nicht die Gültigkeit des Gebets oder deiner Heirat." http://qa.sunnipath.com/issue_view.a...=1&cate0&t=rss

"Aufgrund der Meinungsunterschiede, sind die Gelehrte im Allgemeinen nachsichtig und sanftmütig gegenüber neuen Konvertiten zum Islam hinsichtlich der Frage der Beschneidung." http://qa.sunnipath.com/issue_view.a...3&cate=0&t=rss

"Folglich ist es eine äußerst verdienstvoll wie auch körperlich vorteilhaft, diesen Akt zu vollziehen. Jedoch ist sie keine Notwendigkeit für die Konversion zum Islam." http://qa.sunnipath.com/issue_view.a...ID=1376&CATE=3

"Jedoch, sollte hier daran erinnert sein, dass jener, der sich dafür entscheidet, sich nicht beschneiden zu lassen, den Bereich unter der Vorhaut seines Geschlechtsorgans reinigen sollte, im Islam ist Reinlichkeit für die Verrichtung der Gebete obligat." http://qa.sunnipath.com/issue_view.a...=1731&CATE=115

"In jeden Falle aber, ist [Die Beschneidung] keine notwendige Vorrausetzung für die Gültigkeit des Bekenntnisses zur Annahme des islamischen Glaubens einer Person oder der Erfüllung seiner religiösen Pflichten." www.islamset.com/hip/health5/circum.html

In jeden Falle, wie ich bereits erklärte, bestreitet niemand ihren verdienstvollen Platz in unseren Din [Glauben], aber die meisten können nur den Hadith über die fünft Dinge der Fitra rezitieren. 

Ich selbst bin ein stolzer Muslimischer Konvertit deutscher, spanischer und flämischer Abstammung. Ich war ehemals Katholik der zum Islam geleitet wurde, masha'Allah. Das bedeutetet Ich stamme von Völkern ab, die keine Beschneidung praktizieren, aber dennoch von Natur aus begierig nach der Botschaft des Islams sind, da diese viele gesellschaftlichen übel in den europäischen und Lateinisch sprachigen Gesellschaften lösen würde.

Deshalb würde ich unseren arabischen, pakistanischen und anderen Brüdern, die als Muslime aufwuchsen, sich vor Augen zu halten, wie frühe Gelehrte dieses Thema angingen hinsichtlich ihres Da'wa* und ihres Anliegens zur Verbreitung des Islams

"Dass alle Völker, Weiß und Schwarz, Römer und Perser und Abessinier  in der Zeit des Propheten (sallallahu 'alayhi wa sallam) den Islam annahmen, und keiner von ihnen wurde bezüglich der Beschneidung untersucht – Al-Hasan al-Basri

"Es wurde von Al-Hasan erzählt, dass er erwachsenen Konvertiten zum Islam einen Erlass der Beschneidung gewährte. Er sah nichts falsches daran, wenn sie [die Unbeschnittenen] als Zeugen gerufen wurden,oder ihre Tiere schlachteten oder zur Haddsch gingen und ihre Gebete verrichten.(Imam Ibn Abd al-Barr, Al-Tamheed)

"Wenn ein Mann den Islam annimmt und sich vor der Beschneidung fürchtet, so wird sie in seinem Fall erlassen, da " die Waschung, der Ghusl (arabisch غسل: Ganzkörperwaschung) oder die große Waschung, und andere Pflichten in seinem Falle erlassen wurden wenn er irgendeine von diesen für gefährlich erachtet. Es ist sinnvoller, wenn die Beschneidung in einem solchen Fall erlassen wird". (Imam Ibn Qudama, Al-Mughni)

[Da'wa bedeutet etwa Ruf/ Aufruf zum Islam]

Nachdem die Konvertierung von vielen Menschen die Einnahmen aus Jizya  zum erliegen brachte, emphal Jarrah the der Staathalter in Khurasan, dass die Beschneidung übernommen werden sollte als ein religiöser Test für die wahre Annahme der Islam. Jedoch antwortete, Khalifa Umar ibn Abd al-Aziz (rahimahullah) ihm in einem Brief "Allah sandte Muhammad (sallallahu 'alayhi wa sallam) um Männer [zum Islam] zu rufen und nicht zu beschneiden." (Ibn Jarir At-Tabari, Annales, Band II, S. 1354)

Also was sind unsere Prioritäten? Ist es etwa nicht unsere Priorität ALLE Menschen zum Islam zu rufen? Sollten wir uns nicht auf jene Angelegenheiten fokussieren, die sie VERPFLICHTET sind zu glauben oder zu praktizieren, was wenn sie es nicht tun, dafür sorgt, dass sie die Gemeinde des Islams verlassen. Wie etwa nicht an die Sechs Grundsätze zu glauben nicht die Fünf Säulen zu praktizieren, und nicht fünf Mal am Tag zu beten. Deshalb bitte ich darum, dass wir weise und realistisch in dieser Hinsicht sind. Wa Allahu A'lam.


Suhaib fügt hinzu:

Ich glaube, dass es eine offene Debatte über dieses Thema geben kann, und wenn einmal viele in den Westlichen Islamischen Gemeinschaften sich dieser Angelegenheit bewusst werden, dann wird denn was gemeinhin in einer Gebiet der Islamischem Umma passiert  hat fast immer auch Auswirkungen auf andere Gebiete der Umma. Es kann einen Fluss an Wissen und Debatte geben, die ihren Ursprung in der Peripherie (d.h. den Islamischen Gemeinschaften im Westen) nehmen kann aber dann letztendlich zu positiven Ergebnissen im Kern (d.h. die Islamische Welt)  führt. Das wohl bekannte "golden Zeitalter des Islam  begann auf so ziemlich auf die gleiche Weise.

Wie viele andere Praktiken wurden gewandelt infolge des voranschreitenden Wissen über Gesundheit und Medizin? Die gleichen alten Behauptungen darüber, dass die Beschneidung "hygienisch" wäre, kommen von jenen, die selbstverständlich ihren eigenen kulturellen Status akzeptieren, ohne zu begreifen, dass die Beschneidung  in den USA keine medizinischen Probleme aufzuhalten vermochte oder dass die fehlende Beschneidung im Großteil der Welt, in dem keine Beschneidung praktiziert wird, nicht zu irgendeiner schrecklichen Epidemie geführt hat. Wie schwer ist es einfach  diesen Körperregion sauber zu halten? Dazu ist jeder Muslim ohnehin verpflichtet, also wie kann das auf logische Weise als Entschuldigung vorbringen?

Es gibt eine wachsende Bewegung die sich gegen die Weibliche Genitalverstümmelung einsetzt, auf der Grundlage einer Neubewertung der Islamischen religiösen Erkenntnisse- Dies liegt daran, dass sie erkennen, dass sie ein kulturelle Praktik war, die fälschlich unter dem Deckmantel der Religion gerechtfertigt wurde. Deshalb bewerteten  sie frei das Thema neu, warum eröffnen wir folglich keinen Dialoge auf breiter Front zum Thema der Beschneidung?

Die Muslime stimmen darüber überein, dass die Beschneidung nicht verpflichtend ist, auch wenn sie in meisten Islamischen Kulturen tief verwurzelt ist. Verse des Korans betonen, dass es keinen Zwang im Din (Glauben) gibt. Also wie kann die Praktik der Zwangsbeschneidung dann gerechtfertigt sein? Da die Beschneidung nicht verpflichtend ist sollte es nicht dem Einzelnen überlassen bleiben, ob er sich beschneiden lassen will oder nicht, wenn er die Volljährigkeit erreicht hat. Selbst empfohlene Sunna-Praktiken werden dem einzelnen nicht aufgezwungen, sondern dem einzelnen wird die freie Wahl gelassen ob er diese umsetzen will oder nicht. ob er sie umsetzen möchte oder nicht. Der Glaube muss aufrichtig freiwillig sein ansonsten wird er zum Zwang und deshalb falsch.

Es ist eine wohlbekannte Tatsache, dass die Beschneidung noch nicht einmal erwähnt wird im Koran, das selbst erklärt, dass es ein Göttliches Buch ist, dem nichts von Bedeutung  fehlt. Der Koran wendet sich an die gesamte Menschheit, offenkundig an Menschen mit unterschiedlichen Praktiken und einzigartigen Lebenserfahrungen. Der Islam passt sich diesen unterschiedlichen Kulturen an, lehnt das ab, was der Verehrung des Einen Gottes  entgegen steht, und akzeptiert alles was mit diesem Glauben zusammenpasst. Also wenn der Koran, die Beschneidung noch nicht einmal erwähnt, wie können einige Muslime dann daraus ein Problem machen?

Tatsächlich wird die Beschneidung in den Ahadithen größtenteils im Bezug auf die semitische Tradition erwähnt: Der Prophet Abraham ließ sich beschneiden, wie es auch in der Bibel erwähnt wird. Der Koran legt nahe dass die zentrale Botschaft alle Propheten die selbe war, während es einzigartige Unterschiede in ihrer Sunna oder Praxis gab. Beispielsweise pflegten die jünger des Propheten Josef sich vor ihm niederzuwerfen als ein Zeichen des Respekts, wohingegen es im Islam verboten ist sich vor einem anderen Menschen niederzuwerfen.

;Muslime glauben, dass der Prophet Muhammad die Botschaften der früheren Propheten vollendete und ablöste. Abraham wurde beschnitten, aber welche Rolle spielt dieser Umstand für die Fähigkeit der Muslim ihrer religiösen Pflichten zu erfüllen oder diese islamischen Grundüberzeugenden zu vertreten? Es gibt andere Aspekte seiner Zeit, die von den Muslimen nicht befolgt werden, also warum sollte man eine besondere Ausnahme für die Beschneidung machen. Wie kann die Beschneidung irgendeine Auswirkung auf den Glauben und die Verehrung des Einen Gottes haben?

Der zweite "Beweis" der von muslimischen Verfechtern der Beschneidung angeführt wird ist folgender Hadith:

"Fünf Dinge gehören zur Fitrah (natürlichen Veranlagung des Menschen): Beschneidung, das Entfernen der Schamhaare, das Auszupfen der Achselhaare, das Schneiden der Nägel und das Kürzen des Schnurrbartes."
(Sahih al-Bukhari, Buch #72, Hadith #779).

Lasst uns die Rolle der Fitra unter dem islamischen Recht näher untersuchen: Die Fitra sind Akte, die empfohlen aber nicht notwendigerweise obligatorisch sind. Man beachte das Schlüsselwort "Dinge", was impliziert, dass die Fitra kein Status ist, der von einem Menschen in perfekter Weise erreicht werden kann, Aber der entscheidendste Umstand liegt wie andere Ahadithe die Praktiken der Fitra beschreiben:

"Fünf Dinge gehören zur Fitra: Das Stutzen des Schnurrbartes, das Schneiden der Nägel, das Entfernen der Schamhaare, das Zupfen der Achselhaare, und das Verwenden des Siwak*."
(Sahih al-Bukhari, Adab al-Mufrad)

"Zehn Dinge gehören zur Fitra (natürlichen Veranlagung des Menschen): Das Stutzen des Schnurrbartes, die Pflege des Vollbartes, der Siwak*, das Wasser in die Nase  hineinziehen, das Schneiden der Nägel, das Waschen der Fingerzwischenräume, das Zupfen der  Achselhaare, das Entfernen der Schamhaare", dann sagte Mesaab: "ich habe das Zehnte vergessen, wenn es nicht die Mundspülung war".
(Sahih Muslim, Hadith Nr.261, auch berichtet von  Ahmad, al-Nasa'i, und At-Tirmidhi) 

*[Wurzelstock des Arrakbaums zur Zahnreinigung]

In keinen dieser anderen Version wird die Beschneidung auch nur erwähnt. Diese Ahadithe übrer die Fitra sind allgemein, aber wie sieht es mit den spezifischen Einzelheiten aus? Es gibt einen Hadith, indem der Prophet Muhammad (Friede sei mit ihm) von zwei persischen Boten besucht wurde, deren  Schnurrbärte lang waren und er drauf hinwies, dass nach seiner Sunnah die Schnurrbärte gestutzt gehalten werden sollen. Ein weiterer Hadith der diese Akte der Fitra spezifiziert:

"Für das Stutzen des Schnurrbartes, das Schneiden der Nägel, das Zupfen der  Achselhaare, Entfernen der Schamhaare, wurde uns eine Zeitgrenze gegeben, dass sie nicht länger als vierzig Nächte vernachlässigt werden sollten."
(Sahih Muslim, Book #2, Hadith #497)

Es gibt nur einen einzeln Hadith, der die Beschneidung als einen dieser Akte der Fitra nennt, während mindestens zwei andere Versionen die Beschneidung unerwähnt lassen und Ahadthit, die sich mit spezifischen Einzelheiten befassen erwähnen die Beschneidung ebenso wenig. Diese Akte werden mit Bezug auf die Hygiene das heißt die Islamische Praktik der Istinja, d. h. die Reinhaltung der Genitalien. Wir intakten Männer wissen alle dass es nur wenig Zeit oder Mühe braucht den Penis zu reinigen, eine Vorhaut stellt zweifellos kein Hindernis für die Hygiene dar.

Es gibt auch einiges über die Geschichte des Kaliphen Umar ibn Abd al-Aziz zu berichten. Die Mehrheit der Sunnitischen Muslime glaubt, dass vier richtig geleitete Kaliphen gab, nach denen eine Degeneration der Herrscher einsetze mit Ausnahme von Umar ibn Abd al-Aziz, der häufig als der fünfte angesehen wird, obschon er später kam. Sein Wissen und seine Gläubigkeit war so groß, das er sogar als der Mujaddid (Erneuer des Islam) des ersten Islamischen Jahrhunderts angesehen wurde. Folglich wenn er sich weigerte die Beschneidung zu einer Frage für die Annahme des Islams machen, wie können dann weniger Kenntnisreiche dem widersprechen?


Die QuranicPath-Website enthält ausführliche Informationen über die Beschneidung im Islam und merkt unter anderem an, dass "(Satan sprach)""und ich werde sie irreleiten und ihre Hoffnungen anregen und ihnen Befehle erteilen, dem Vieh die Ohren aufzuschlitzen, und ich werde ihnen befehlen, und sie werden Allahs Schöpfung verändern."" "(4:119), was darauf hindeutet, dass die Beschneidung auch vom Satan stammt

Die Beschneidung wird unter den Muslimen nicht universal praktiziert, so praktizieren einige afghanische Stämmen keine Beschneidung, ebenso wenig wie die Muslime Vietnams:

"Muslime, hauptsächlich ethnische Chams, machen ungefähr 0,5% der Bevölkerung aus. Die Chams sehen sich als Muslime, sie befolgten in der Praxis jedoch eine regionale Anpassung der islamischen Theologie und Gesetze. Obwohl Muslime gewöhnlich fünf Mal am Tag beten, beten die Chams nur am Freitag und zelebrierten den Ramadan (den Monat des Fastens von Sonnenaufgang bis Untergang) nur 3 Tage klang. Zusätzlich existieren auf dem Islam beruhenden religiösen Ritualen zusammen mit Animismus und der Verehrung von Hindu-Gottheiten. Die Beschneidung wird symbolhaft an Jungen im Alter von 15 Jahren praktiziert, indem ein religiöser Führer mit einem hölzernen Messer Gesten einer Beschneidung macht."

– the Lonely Planet Guide to Vietnam,
8th Edition 1991, 2005, pp 47-8

Link zu einem einem Interview mit Dr. Arif Bhimji, einem kanadischen Arzt und praktizierenden Muslim. 

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