NAME:  Franziska Schödel
EMAIL:  franziskas87@yahoo.de
MITTEILUNG:   
Guten Tag,
 
vor wenigen Tagen habe ich einen Artikel über  Beschneidung verfasst. Leider weiß ich nicht, wo ich diesen veröffentlichen  kann. Deshalb sende ich Ihnen meinen Artikel nachfolgend zu. 
 
Nur ein  kleiner Schnitt?!
 
Die Beschneidung ist derzeit ein großes Thema in der  Politik und auch die Ethikkommission beschäftigt sich viel mit dem oft  verharmlosten Eingriff.
 
Bei der Beschneidung wird dem Jungen ein Teil  oder die komplette Vorhaut entfernt, entweder aus medizinischen Gründen oder aus  religiösen. Aus medizinischer Sicht ist dieser Eingriff nur dann nötig, wenn  eine Vorhautverengung, in der Fachsprache eine Phimose, vorliegt. Von Geburt an  bis zum 15. Lebensjahr kann die Vorhaut mit der Eichel verklebt sein. Dies dient  dem Schutz der Eichel. Nach einigen Jahren löst sich diese Verklebung meist von  ganz alleine, doch in seltenen Fällen kommt es vor, dass die Verengung so schwer  ist, dass das Kind Probleme hat seine Blase zu entleeren. In diesem Fall wird  entweder mit Salben auf Hormonbasis versucht die Verengung zu beheben, oder ein  teil der Vorhaut muss entfernt werden. Hierzu muss das Kind in Narkose gelegt  werden, denn der Eingriff ist schmerzhaft und nicht selten kommt es zu  Komplikationen, welche jedoch nicht immer an die Öffentlichkeit gelangen. Aus  medizinischen Gründen ist eine Beschneidung auch durchaus häufig unumgänglich,  doch die Beschneidung aus religiösen Gründen wird schon seit Jahrhunderten  praktiziert und das oftmals ohne das sie von einem Mediziner durchgeführt wird,  was oftmals Fatale Folgen für das Kind hat.
 
Menschen jüdischen Glaubens  lassen ihre Jungen bereits wenige Tage nach der Geburt beschneiden.  Diese  Prozedur übernimmt ein Rabbi. Der Eingriff findet ohne Narkose statt, da die  Juden glauben, dass Säuglinge bis zum 3. Lebensmonat kein Schmerzempfinden  haben. Fakt ist jedoch, dass auch Säuglinge oder besonders Säuglinge, ein viel  höheres Schmerzempfinden und Kälteempfinden haben als Erwachsene, da ihre Haut  viel dünner ist. Die Prozedur der Beschneidung tut den Kindern sehr weh und  durch das nicht fachgerechte entfernen und das verfrühte zurückziehen der  Vorhaut können kleine Risse entstehen, welche vernarben und dem Jungen immer  Probleme bereiten. Auch Nachblutungen sind noch Tage später keine  Seltenheit.
 
Beim muslimischen Glauben wird den Kindern die Vorhaut erst  zwischen dem 5. und 10. Lebensjahr entfernt. Besonders Pädagogen sehen dies eher  kritisch, da  in diesem Alter die Sexualentwicklung stattfindet. Kinder  begreifen mit etwa 5 Jahren zum ersten Mal welchem Geschlecht sie angehören. Das  entfernen der Vorhaut ist daher besonders in diesem Zeitraum aus psychischer  Sicht  sehr gefährlich. Die Kinder begreifen was geschieht, doch sie verstehen  nicht, warum es getan wird. Sie verstehen nicht warum sie Schmerzen haben und  besonders der Verlust der Vorhaut, kann für ein Kind traumatisch sein. Das sind  Fakten, doch nur wenige kennen diese Folgen der Beschneidung, da junge Männer  nur selten darüber sprechen.
 
Die Beschneidung wird häufig durchgeführt  da es hygienischer sein soll, wenn die Vorhaut entfernt wird, doch in einem  Land, in welchem es warmes Wasser und Seife gibt, ist der Hygiene Aspekt kein  Grund ein Kind zu beschneiden. Auch der Geschlechtsakt soll durch die entfernte  Vorhaut besser sein oder länger dauern, doch ist es für einen Mann immer schön,  wenn er nicht „kommen kann“? Sicher nicht. Betroffene berichten, dass sie kaum  noch etwas fühlen, da die Reibung der Vorhaut über die Eichel nicht mehr gegeben  ist. Der Geschlechtsverkehr ist für viele Männer deshalb schlechter als vorher,  wobei nur wenige einen Vergleich haben. Auch psychische Probleme durch die  Beschneidung sind nicht selten. Nur wenige Männer sprechen darüber, doch die  Dunkelziffer ist hoch. Immer mehr Männer werden jedoch mutig und trauen sich an  die Öffentlichkeit und berichten von ihren Erfahrungen.
 
Die Beschneidung  aus religiösen Gründen ist in Deutschland häufiger als aus medizinischen  Gründen. Statistiken darüber gibt es nur wenige, da einige Mediziner falsche  Gründe für die Beschneidung angeben und so fallen diese Eingriffe unter den  medizinischen Aspekt. Genaue Zahlen bekommt man nicht, denn einige Politiker  fordern die Beschneidung aus religiösen Gründen zu illegalisieren. Gläubige  verweisen auf ihre Recht der Religionsfreiheit, doch in Deutschland hat auch ein  jeder Mensch ein Recht auf die körperliche Unversehrtheit und dieses Recht, wird  mit der Beschneidung enorm verletzt. Ein medizinischer Engriff ist nur dann  erlaubt, wenn er nötig ist, doch aus religiösen Gründen ist eine Beschneidung  nicht nötig. Jeder Mensch hat ein Recht darauf, seine Religion frei zu wählen  und ein Kind kann die Tragweite einer Beschneidung nicht erkennen. Die  Beschneidung aus religiösen Gründen dürfte frühestens mit Vollendung der  Volljährigkeit durchgeführt werden, dann erst dann ist ein Kind in der Lage  seine Entscheidungen selber zu treffen und über seinen Körper selbst zu  bestimmen. Selbst Piercings und Tattoos dürfen nicht vor dem 16. Lebensjahr  gestochen werden, da der Körper dabei verletzt wird. Ein Tätowierer würde ohne  Einverständniserklärung der Eltern eine Anzeige wegen Körperverletzung bekommen,  doch ein Arzt darf einen Teil des Körpers entfernen ohne das es Konsequenzen  nach sich zieht. Und das wollen Politiker nun verbieten. Kritiker sagen, dass  eine Taufe auch das Recht auf Religionsfreiheit verletzen würde, doch im  Gegensatz zur Beschneidung ist die Taufe kein körperlicher Eingriff. Das Kind  kann jederzeit aus der Kirche austreten und einer anderen Glaubensgemeinsacht  beitreten.
 
Niemand, auch die Eltern haben kein Recht darauf ihrem Kind  einen Teil des Körpers entfernen zu lassen, denn durch die Geburt geht das Kind  nicht automatisch in den Besitz der Eltern über. Die Eltern können  Entscheidungen für ihre Kinder treffen, doch niemand hat das Recht, einem Kind  körperlichen Schaden zuzufügen, ganz egal in welcher Form.