Eine Hautbrücke bildet sich, wenn die wunde Narbe der Penis-Resthaut, wo die Vorhaut abgeschnitten wurde, an die wunde Oberfläche der Eichel anhaftet und beim Abheilungsvorgang mit dieser stellenweise zusammenwächst. Dieses Geschehen geht vor sich, nachdem der/ die beschneidende Arzt/Ärztin das Interesse an dem "abgeschlossenen" Fall verloren hat. Die Mutter, die dahingehend belehrt wurde, der Penis ihres Sohnes wäre nun "pflegeleicht" und keine Ahnung davon hat, wie das neue Penisdesign aussehen "sollte", bemerkt die sich einstellende, weitere Fehlentwicklung nicht.
Hautbrücken sind nicht nur unansehnlich, sondern sie schaffen einen Ort, wo Smegma leicht stecken bleiben kann und -anders als unter einer intakten Vorhaut- nicht einfach ohne Weiteres gereinigt werden kann.
Ein Hautlappen ist ein unregelmäßiges Überbleibsel der Vorhaut, das nach der Beschneidung frei herumhängt. Kleine "Schönheitsfehler" wie diese werden offiziell nicht als Nachteile der Beschneidung angerechnet. Man könnte vermuten, gerade dieser Lappen würde den Partner beim Geschlechtsverkehr "noch mehr" stimulieren. Dieser Logik folgend ist zu fragen, um wieviel mehr erst eine ganze, vollständige Vorhaut die beiden Kopulierenden zu stimulieren vermag.
Im Vergleich zu einem chirurgisch unberührten, vollständigen Penis mit viel und vor allem äußerlich homogenem, optisch einwandfreiem Hautgewebe, entsteht bei der Abtragung der Vorhaut in jedem einzelnen Fall eine Narbe. Das Fehlen der Vorhaut hinterlässt Ränder zweier völlig unterschiedlicher Hauttypen, welche überhaupt erst miteinander verbunden werden müssen. Diese sind die körperfarbene Schafthaut des Penis, sowie das restliche innere Vorhautblatt, eine ganz anders beschaffene Schleimhaut. Eine weitere Herausforderung für die/ den Operateur/in ist das Frenulum (Lustbändchen), das jeder Beschneidung im Wege steht. Einschneiden oder ganz herausschneiden dieses Hauptlustzentrums ist eine Entscheidung, die praktisch immer über den Kopf des Betroffenen hinweg entschieden wird. Das aus Vor-Internet-Zeiten stammende Motto dürfte sein, dass doch ohnehin kaum ein Mann die genaue Anatomie des gesunden, intakten Penis kennt, auf die er sich berufen könnte.
Im besten Fall ist die Beschneidungsnarbe bei den meisten Beschnittenen sofort als brauner Ring um den Penis zu erkennen, der entweder weiter an der Eichel oder enger am Hodensack den Schaft umschließt. Diese ringförmige Narbe grenzt mittels einer braunen Trennlinie den körperhautfarbenen Schaffteil des Penis von der stets andersfarbigen, gehäuteten Penisspitze ab.
Je nach "Beschneidungsglück" kann diese braune Narbe stellenweise breiter, sowie unsymmetrisch ausfallen, auch der notwendige Abheilungsvorgang kann verzögert werden durch sich wiederholt öffnende Narben. Wundinfektionen und damit noch stärkere Narbenbildung können die Folge sein.
Ungleichmäßigkeiten sind ein Beschneidungsschaden, der noch am wenigsten schwerwiegend ist, da er keine noch weitergehende Auswirkung auf die Sexualität oder die Gesundheit hat, abgesehen von den ohnehin bereits durch die Beschneidung erlittenen Einbußen. Diese unvermeidlichen Unregelmäßigkeiten entlarven vereinzelte Behauptungen, ein beschnittener Penis "sehe besser aus" und wirke erotischer.
An dem Fingergeschick, sowie der Beschneidungslaune der jeweiligen Operateurin, des jeweiligen Operateurs, liegt es, ob sie/ er "sparsam" von der hocherogenen Vorhaut abträgt. Diese große Bandbreite an Beschneidungsergebnissen ist durchaus mit einem Lotteriespiel zu vergleichen, dessen Spielergenis nicht vor Vollendung der Pubertät feststeht.
Im letzteren Fall kommt es dazu, das während der Erektion behaartes Hodensackgewebe den Schafft hinaufgezogen wird. Bei Eingriffen vor der Pubertät ist die Gefahr eines solchen Ergebnisses besonders hoch, da sich noch nicht abzeichnet, wie der Penis letzendlich aussehen wird. Einerseits wird dadurch bei dem Opfer in den kommenden Jahren der Schamhaarwuchs bei der Erektion, sofern diese möglich ist, bis an die Eichel reichen, andererseits ist durch die Hautknappheit das Peniswachstum überhaupt eingeschränkt, was kaum jemand wünschen dürfte.
Eine übermäßige Hautentfernung kann zu Schmerzen bei der Erektion führen und in schweren Fällen eine Erektion ganz unmöglich machen.
Sobald durch die Beschneidung die oberflächlichen Venen des Penis durchtrennt werden, suchen sie sich den nächstbesten Weg um sich wieder zu verbinden. (Die Fotoreihe, aus der dieses Bild stammt, hatte den Titel "Makellos")
Bei der nekrotisierenden Fasziitis handelt es sich um eine durch Streptokokken oder Mischinfektionen ausgelöste, fulminant verlaufende Infektionskrankheit der Haut und Unterhaut. Die Eintrittspforte für die Erreger können kleinste Hautverletzungen sein. Die nekrotisierende Fasziitis beginnt mit unspezifischen Krankheitszeichen, wie starken örtlichen Schmerzen und Fieber. Innerhalb kurzer Zeit schwellen die betroffenen Stellen an, werden heiß, rot und werfen Blasen. Später kann es in diesen Bereichen zu einem vollständigen Absterben der Haut und Unterhaut kommen. Das infizierte Gewebe muss schnellstmöglich – noch vor dem Erregernachweis – vollständig operativ entfernt werden, ansonsten kann die Erkrankung innerhalb kurzer Zeit zu großflächigen Hautverlusten, ja zum Tod führen. Eine Sonderform ist die Fournier-Gangrän als fieberhafte Gangrän der Leistenregion und Genitalregion, die vor allem bei Männern auftritt. (zit. nach "Wikipedia")
Infolge der Durchtrennung und Neuzusammenfügung von penisbedeckendem Gewebe resutiert daraus eine Verdrehung des Schaftes in Bezug auf die Eichel.
Dieses Penisschicksal kann zwar in seltenen Fällen die Folge einer abnormal großen Fettschicht über den Leistenknochen sein, häufiger aber ist es die Folge einer exzessiven Entfernung von Haut im Rahmen einer radikalen Beschneidung, sodass es dann als "iatrogenisch [von Arzt verursachter] begrabener Penis" zu bezeichen ist. Der Schaft des Penis wird dabei unter der Oberfläche der Schamhaut gleichsam "begraben".
Ein typischer Anblick beim Erwachsenen ist eine schrumpelig-rosafarbene Eichel, die punktförmig im Schamhaarwald, ohne sichtbaren Schaft, sitzt. (vgl. auch mit Abschnitt "Haariger Schaft")
Der Schaft des Penis normalerweise haarlos, aber die Erektion eines straff beschnittenen Penis kann haarige skrotale Haut den Schaft hinauf ziehen, was zu Unbehagen beim Geschlechtsverkehr führt. Abgesehen von dem optisch wenig ansprechenden Penisdesign.
Die Meatusstenose kann zwar sehr selten angeboren, vielmehr aber durch Verletzungen wie eine Beschneidung, sowie nachfolgende Entzündungen erworben sein. Hauptsymptom ist ein abgeschwächter Harnstrahl. Darüber hinaus können eine unzureichende Blasenentleerung, Harnwegsinfektionen, schmerzhaftes Wasserlassen und ein gedrehter oder gespaltener Harnstrahl die weitere Folge sein. Leider ist in schweren Fällen eine weitere Operation schwer zu umgehen, da andere Verfahren keine langfristigen Erfolge gezeigt haben. Häufig ist eine Schlitzung (Meatotomie) erforderlich. Bei höhergradigen oder komplizierten Verengungen kann sogar eine Rekonstruktion der Harnröhrenmündung, die sogenannte Meatusplastik, notwendig sein.