Hallo Jungs!
Kennt Ihr das auch? Tagelang freut Ihr Euch aufs nächste Date mit Eurer Freundin oder Eurem Freund – und dann passiert „dort unten“ gar nix. Euer Penis lässt den Kopf hängen, will absolut nicht steif werden und tut einfach so, als sei er gar nicht mehr da.
Erektionsprobleme sind ein Tabuthema. Darüber redet man(n) nicht! Und einem richtigen Kerl unter 50 passiert sowas nicht?
Weit gefehlt!
Selbst junge Männer und sogar Jungen deutlich unter 18 können manchmal partout keinen Steifen bekommen, obwohl sie das gerne möchten.
Das kann normal sein, aber auch auf eine Erkrankung hindeuten.
Aber wie könnt Ihr unterscheiden, ob es bei Euch nur ausnahmsweise mal nicht geht, ob es einen völlig harmlosen Grund hat oder ob Ihr lieber mal zum Arzt gehen solltet? Gibt es vielleicht Möglichkeiten, das Problem ohne Doktor los zu werden?
Ihr seid keine Maschine und Ihr solltet Euch ganz schnell von dem Märchen verabschieden, dass Jungs immer können (müssen) und immer wollen.
Die Erektion, das Steifwerden des Penis, ist ein extrem störanfälliger Prozess. Dass der Penis trotz sexueller Erregung schlaff bleibt, kann sowohl körperliche als auch psychische Ursachen haben. Es kann sich um eine völlig normale, vorübergehende Störung handeln oder um ein dauerhaftes Problem, das man dann Erektile Dysfunktion (ED) oder Impotenz nennt.
Wenn Ihr die Ursache finden wollt, müsst Ihr absolut ehrlich zu Euch selbst sein, auch wenn das vielleicht peinlich ist! Das ist kein Zeichen von Schwäche! Schreibt auf, was Euch beim Lesen des nachfolgenden Textes einfällt, was auf Euch zutreffen könnte und warum! Wenn Ihr unsicher seid, könnt Ihr im Jungsforum schreiben. Dort seid Ihr anonym und könnt vielleicht aus den Erfahrungen anderer lernen.
Und tatsächlich sind die meisten Erektionsprobleme in der Jugend und im frühen Erwachsenenalter psychisch bedingt, also reine Kopfsache. Denkt darüber nach, ob die nachfolgenden Störfaktoren vielleicht auf Euch zutreffen, schreibt sie notfalls erst einmal auf – und überlegt, ob Ihr sie alleine in den Griff bekommen könnt oder ob Ihr dazu Hilfe benötigt:
Viele Jungen trifft es ausgerechnet beim „ersten Mal“. Vorher, beim Onanieren, hatten sie niemals Probleme mit der Härte ihres besten Stückes.
Stress, Streit, Angst (zu versagen, dass jemand Euch stört usw.), unpassende äußere Umstände (fehlende Ruhe, zu kalt, zu warm, zu laut, schmutziger, unpassender Ort) sind solche psychischen Faktoren. Selbst so triviale Faktoren wie Licht (an oder aus), vorher duschen oder nicht, Straßenlärm oder ein noch nicht richtig ausgestandener Streit mit der Freundin/dem Freund kann hemmend auf Eure Erektionsfähigkeit wirken.
Manche Jungen haben Angst, sich nackt zu zeigen, weil sie z. B. sehr verklemmt erzogen wurden oder meinen, den Ansprüchen der Freundin oder des Freundes nicht zu genügen. Ekel kann eine Rolle spielen, wenn der Junge z. B. meint, alle sexuellen Praktiken mitmachen zu müssen, um nicht als Versager da zu stehen. Auch die Beschneidung, das Thema unserer Webseite, spielt hier manchmal eine Rolle. Nicht selten schämen sich beschnittene Jungen, weil sie meinen, kein richtiger Mann mehr zu sein oder sie befürchten, die Freundin könnte die Beschneidung als Makel betrachten.
Schuldgefühle spielen z. B. bei streng religiös erzogenen Jungen eine Rolle. Man glaubt es kaum, aber auch heute noch wird manchen Kindern und Jugendlichen vermittelt, Sex vor der Ehe sei eine Sünde.
Eine seelische Ursache dafür, dass der Penis einfach nicht steif werden (oder bleiben) will, wird häufig ausschließlich Mädchen und Frauen zugeschrieben:
Wenn Ihr Euch „herumkriegen lasst“, Sex also nur deshalb mitmacht, weil Ihr meint, es ihr oder ihm schuldig zu sein, dann ist die ausbleibende Erektion ein Signal, das Euch sagt: Ihr könnt zwar Euch selbst belügen, nicht aber Eure Gefühle, Euren Kopf und Euren Penis! Auch Jungen lassen sich manchmal zum Sex überreden, obwohl sie eigentlich gar nicht wollen. Weil es aber ohne steifen Penis nun mal nicht geht, endet das Ganze nicht selten in einem peinlichen Misserfolg für den Jungen, obwohl er gar nichts dafür kann.
Gar nicht so selten ist auch der Versuch von Jungen, eine homosexuelle Neigung zu verdrängen. Dazu muss man sagen, dass nicht jede gleichgeschlechtliche Aktivität wirklich auf Homosexualität hindeutet. Penisvergleiche, Kumpelwichsen, gegenseitiges Sich erforschen in Kindheit und Jugend usw. sind völlig normal und noch lange nicht homosexuell. Aber auch wenn Ihr irgendwann sicher seid, dass Ihr auf Jungs steht, also wirklich homosexuell seid, dann ist das weder unnormal noch muss es Euch peinlich sein. Mutig seid Ihr, wenn Ihr es nicht verdrängt, sondern dazu steht! Holt Euch Hilfe, wenn Ihr das alleine nicht schafft. Nicht Ihr müsst Euch dafür schämen, sondern diejenigen, die Homosexualität heute noch als etwas Verwerfliches oder Minderwertiges (und sich selbst als etwas „Besseres“) betrachten.
Beobachtet Euch selbst! Wenn Ihr morgens beim Aufwachen einen Steifen habt (Morgenlatte) oder beim Onanieren problemlos einen steifen Penis bekommen könnt, dann ist eine körperliche Ursache für Euer Erektionsproblem fast 100%ig auszuschließen. Euer Problem ist vermutlich reine Kopfsache.
Wenn Ihr schon einmal schlechte Erfahrungen mit einer ausbleibenden Erektion gemacht habt, dann kann es sein, dass Ihr beim nächsten Mal Angst vor einer Wiederholung dieses Misserfolges habt. Warum es beim ersten Mal nicht ging, wisst Ihr vielleicht noch gar nicht, aber beim zweiten Mal geht es nicht, weil Ihr Angst davor habt, es KÖNNTE wieder schief gehen. Das führt dazu, dass Ihr Euch immer mehr auf Euren Penis konzentriert und nicht darauf, was Euch eigentlich anmacht. Wie kann man(n) da wieder heraus kommen?
Überlegt Euch, was Euch wirklich anmacht, was Euch sexuell erregt und woran Ihr z. B. beim Masturbieren denkt – JETZT, und nicht erst, wenn es wieder soweit ist.
Eure Gedanken sind frei! Was Ihr beim Sex denkt, ist ganz allein Eure Sache – und wenn es Euch dabei hilft, in Erregung zu geraten, einen Steifen zu bekommen und zu halten, dann ist das auch für Eure Partnerin/Euren Partner gut. Sie oder Er müssen nicht erfahren, woran Ihr wirklich denkt.
Allerdings gibt es durchaus Paare, die darauf abfahren, sich gegenseitig ihre Fantasien zu erzählen. Spielt miteinander, anstatt stur auf eine Erektion und den Orgasmus hinzuarbeiten. Lasst Euch Zeit! Die Welt da draußen kann warten! Je länger und umso entspannter Ihr miteinander umgeht, umso mehr werden Angst, Versagensangst und Leistungsdruck (Ich muss jetzt aber bald kommen!) von Euch abfallen.
Probiert alles aus, anstatt ein Programm abzuarbeiten, das Ihr vielleicht in irgendwelchen Pornos gesehen habt.
Alkohol macht Birne hohl – und muntere Männer müde. DIESER körperliche (oder doch geistige?) Störfaktor ist vermutlich die Ursache Nr. 1 für Erektionsprobleme bei Jungen und jungen Männern.
Dabei können EIN Glas Wein oder Bier oder sonstige nicht hochprozentige Getränke durchaus förderlich für die Durchblutung und damit das Stehvermögen des Penis sein!
Schon wenig mehr an Alkohol jedoch hebt diese Wirkung wieder auf. Eine Erektion beginnt im Kopf – und wenn der benebelt ist, kann er natürlich keine entsprechenden Signale mehr nach unten senden. Die Folge: Ein klassischer (Durch-) Hänger! Na ja, man sagt ja auch: Je größer die Wanne, umso kleiner die Tanne…
Weitere körperliche Ursachen für einen Durchhänger können sein:
In den meisten psychisch bedingten Fällen reicht es, die Ursache für die Erektionsprobleme zu finden und zu beseitigen. Vieles habt Ihr dazu oben schon gelesen.
Einige körperliche Ursachen für Erektionsprobleme können nur ärztlich behandelt werden.
Darüber hinaus gibt es ein paar einfache Mittel, die Erektion zu unterstützen und Eurem Penis dabei zu helfen, seinen Mann zu stehen, so z. B.:
Dazu mehr in den folgenden Beiträgen.